von Ruinen im Dunst und Biokäse mit Solarstrom

Der Herbst schleicht sich an. Mit nebelähnlichem Gewölk das am Morgen die Berge verhüllt. Wir hüllen uns folglich nochmals in die Bettdecke und schlafen genüsslich aus. Später heben sich die Wolken, es bleibt aber stark dunstig. Ein Gruss vom Hochnebel im Mittelland. Ein weicher Schleier liegt über der Landschaft. Heute ist das gemütliche Programm angesagt. Im Wanderführer finden wir eine Runde, die uns anspricht. Von Ruine zu Ruine. Total drei Stück. Zuerst aber mit einem Schloss, das noch ganz dasteht. 


Ab Haldenstein ziehen wir los. Der Westwind bläst stark und trotzdem ist es warm genug für kurze Hosen. Zuerst liegt das Schloss Haldenstein mitten im Dorf an unserem Weg. Der Schlossgarten muss im Sommer ein Rosenmeer sein. Wir besichtigen ihn und können uns gut vorstellen, dass man dort Stunden verbringen kann. Sogar eine Bank mit einer Kiste Lesematerial steht bereit. 

Schloss Haldenstein

Lesekiste im Schlosspark



Das Dorf verlassen wir bergwärts, nicht ohne den Kirchturm anzuschauen. Der merkwürdig klein neben der Kirche steht. Da stimmen die Proportionen irgendwie nicht wirklich. Das hat wohl damit zu tun, dass der Turm aus dem Mittelalter und die Kirche aus dem 18. Jahrhundert stammt. 

Haldensteiner Kirchturm



Steil geht es bergauf. Die Ruine der Burg Haldenstein ist das nächste Ziel. Sie sitzt auf einem Felsen. Der Zugang ist schwierig und wir schauen uns das alte Gemäuer von aussen her an. Weiter geht der Weg bergauf. Bis wir zur Ruine der Burg Grottenstein kommen. Eine nicht alltägliche Ruine einer Höhlenburg. Von hier steigen wir etwas ab und nochmals auf. Zum Schluss besichtigen wir die Ruine der Burg Lichtenstein. Die Lichtensteiner und die Haldensteiner waren miteinander verwandt. Spannend finde ich, dass die Familie Lichtenstein bloss von 1180 bis 1275 existierte und dann bereits wieder ausstarb. Trotzdem schaffen sie es, so viele Steine aufeinanderzubeigen und sich einen Sitz zu erbauen. 

Ruine Haldenstein

Ruine Grottenstein

Ruine Lichtenstein 



Drei Ruinen innerhalb knapp 5 Kilometern Gehdistanz. Das toppt vermutlich bloss das Domleschg. Dort stehen die Ruinen ebenfalls fast Schlange. Diese Route wird dann später mal folgen. Eventuell im Winter. 


Auf dem Heimweg statten wir der Biokäserei Prättigau in Jenaz einen Besuch ab. Der Käse wird im Coop verkauft. Schaf, Geiss und Kuhmilch wird verarbeitet und die Produkte sind sehr fein. In der Selbstbedienung gibt es auch älteren Käse, der im Laden nicht erhältlich ist. Neben der Käserei steht ein Gestell in der Landschaft. Schon seit mehr als einem Jahr nimmt mich wunder, was das genau ist. Aussehen tut es wie eine Seilbahn im Flachen. Was es genau ist? Eine hochinteressante Versuchsanlage zur Produktion von Solarstrom, ein Solarfaltdach. Der Strom wird nebenan in der Biokäserei verwendet. Die Anlage hat faltbare Solarpanels und steuert sich automatisch. Platzsparend falten sich die Panels zusammen wenn zu wenig Sonne vorhanden ist. Unterhalb der Panels könnte beispielsweise ein Parkplatz angelegt werden. Details zum Konzept sind hier zu finden: https://www.dhp-technology.ch/ . Diese Anlage ist also kein Käse, sondern hilft beim Produzieren desselben. 

Alles Bio 🙂

das Solarfaltdach 


Die Bilder vom Tag.  



Die Runde von heute. 


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