Wo der Hirsch röhrt und der Steinadler ruft …

… da steigen wir auf den Berg. Genauer gesagt geht es heute direkt ab Küblis auf das Jägglischhorn. Direkt vom Tal auf den Berg. Da warten doch ein paar Höhenmeter auf uns. Nämlich ziemlich genau 1500. 


Prächtig ist das Wetter. Der Dunst vom Hochnebel, der am Samstag die Sicht trübte, ist weg. Die Luft ist klar, die Sonne scheint und am sonnigen Hang oberhalb von Küblis herrschen sommerliche Temperaturen. Steil geht es bergauf. Bis wir Tälfsch erreichen sind wir nassgeschwitzt und haben schon 200 Höhenmeter in den Waden. Weiter geht es bergauf. Die Aussicht ist super, der Herbst mit seinem weichen Licht lässt grüssen. Oberhalb von Planggen höre ich es plötzlich. Sind das Kühe die muhen? Wobei: so viele Kühe hat es hier oben nicht mehr. Die Alpen sind entleert und bloss noch vereinzelte Exemplare grasen auf den Weiden. Eine Kuh ist das nicht. Das Geräusch wird lauter. Der Fall ist klar: Der bewaldete Hang unterhalb des Jägglischhorn wird von Hirschen bewohnt. Die im Moment Brunftzeit haben. Es röhrt laut und deutlich und über längere Zeit. Sonst ist es still. Das anzuhören ist wunderschön. Blicken lassen sich die Tiere nicht. Sie sind im Wald unterwegs. 

im Aufstieg mit Ausblick gen St. Antönien 

in der Bildmitte unser Ziel, das Jägglischhorn 

Für uns geht es weiter. Der Weg kennt genau eine Richtung: bergauf. Da kann man nichts falsch machen. Über die Alp Meder steigen wir zum Fürggli auf und erreichen in ein paar Minuten den Gipfel des Jägglischhorns. Die Weitsicht gemäss Peakfinder beträgt heute 316 Kilometer. Uns reichen die Berge, die wir in der Nähe sehen. Auf dem Gipfel hat es mit vier Personen nicht allzuviele Leute. Ein paar Meter weiter unten setzen wir uns ins furztrockene Gras und mampfen unser Zmittagsandwich. Über uns kreist ein Steinadler, bemerken wir wenig später. Er ruft immer wieder und zieht seine Kreise ohne einen einzigen Flügelschlag. Mehr als eine Stunde später sehen wir ihn immer noch kreisen. Herrlich ist das anzusehen. Mit dem Feldstecher sehen wir den Vogel noch besser. 

Blick in Richtung Rätschenhorn

Für uns heisst es absteigen. Im oberen Teil geht es querfeldein bergab. Wir sparen massiv Zeit damit. Später nehmen wir den Alpweg, weil das Gelände sonst doch arg steil wäre. In Rekordzeit sind wir wieder unten in Küblis und stellen fest: diese von Gabi schon lange gewünschte Bergtour ist den Schweiss wirklich wert. Und wieso nicht direkt vom Tal auf den Berg? Die Frage ist, ob wir diese Route im Winter mal als Abfahrt von einer Skitour machen können. Hinten, aus dem Tal von St. Antönien, auf das Jägglischhorn und dann alles vorne runter. Das geht, wenn die Schneeverhältnisse perfekt sind. 

Die Bilder von heute. 

Die Route von heute.  


Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.