Sentiero del Castagno im Malcantone

Gestern Abend knattert es draussen vor dem Fenster auf einmal. Es ist ein Geräusch wie wenn eine Wellblechplatte vom Wind angegriffen würde. Nach einigen Minuten prasselt Regen nieder. Und nochmals ein paar Minuten später ist klar, was das Geräusch genau ist. Ein veritables Gewitter! Es blitzt und donnert wie mitten im Sommer. Und schüttet was das Zeug hält. 


Die Nacht ist dann ruhig. Der Zmorge im Casa Santo Stefano in Miglieglia sehr fein. Zopf und Brot sind selber gebacken. Das Ambiente in den zwei alten Tessiner Häusern, die mit viel Liebe zum Detail modernisiert worden sind, ist zum Wohlfühlen schön. Wir haben eine wirklich gute Adresse für unsere Übernachtung gefunden. Was wir bei der Besichtigung aller Zimmer im Haupthaus, die Chefin führt uns treppauf und treppab, bestätigt erhalten. Da hat es ganz schöne Zimmer. 


Der Morgen ist trüb und neblig. Der Nebel hängt auf etwa 1’000 Metern fest. Der Wetterbericht verspricht eine Besserung im Laufe des Tages. Und wir entscheiden uns für die Ausweichwanderung, die ich am Samstagabend gefunden habe. Eigentlich wollten wir auf den Monte Lema. Das ist aber sinnlos. Da könnten wir genauso mit verbundenen Augen im Dorf auf dem Parkplatz herumtappen. Denn die Sicht da oben ist wegen des Nebels gleich Null. 

Schnitzkunst an Kastanienstamm am Wegesrand 

Herbstlich, mystisch, schön 


Der Sentiero del Castagno Malcantone tönt vielversprechend und er liegt, mit dem Auto, bloss 10 Minuten vom Übernachtungsort entfernt. Wir steigen in den Sentiero ein und können am Ende sagen: das hat sich gelohnt. Wir wollen wieder kommen. Wenn es grüner ist. Und wenn wir das Mountainbike mit dabei haben. Die Runde ist für eine nette Biketour perfekt geeignet. Zu Fuss sind es gut 16 Kilometer mit 636 Höhenmetern. Die Route führt durch lichte, wiederbelebte, Kastanienwälder. Von Zeit zu Zeit erklären Schautafeln die näheren Zusammenhänge der Kastanienwirtschaft. Die Nebelgrenze kratzen wir auf dem höchsten Punkt, auf 944 Metern, knapp an. Dafür sehen wir leider erst ganz am Ende, als wir in der Beiz etwas trinken, die Sonne. 



Vorne der Herbst, hinten der Frühling 🙂


Nun, die Wanderung ist zwar herbstlich, im Gegensatz zu den 23 Grad vom Samstag sind die 10 Grad von heute sehr kühl. Trotzdem zwitschern die Vögel und die Luft ist erfüllt von all diesen Stimmen. Es tönt wunderbar. Auf dem heutigen Weg sehen wir drei Feuersalamander. Das erste Tier ist von beeindruckender Grösse. Das zweite Modell ist etwa halb so gross, aber genauso schön. Wegen der kühlen Witterung sind die Tierchen etwas in ihren Bewegungen reduziert und wir können sie in aller Ruhe eingehend beobachten. Beim dritten Salamander muss auf Grund des Spurenbildes an der Unfallstelle von einer Kollision mit einem Fahrzeug ausgegangen werden. Das Fahrzeug hat leider gewonnen. 



Das Tierchen war mehr als 20 cm lang 

Modell klein und schlank 

Alto Malcantone – der neue Gemeindename der Dörfer der Region

Empfehlenswerte Wanderung durch die Kastanienwälder im Malcantone 

Wie immer gibt es auch einige Bilder vom Tag. Diese liegen hier



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