mit Volldampf unterwegs im Zürcher Oberland

Am Donnerstagabend haben wir das „theatrale Erlebnis“ Spinnen im Neuthal besucht. Das uns ehrlich gesagt nicht gerade vom Hocker riss. Hingegen gab es uns die Idee, heute Sonntag auf dem Industrielehrpfad von Wetzikon nach Bauma zu wandern. Die Berge sind im Moment ja ab rund 1500 Meter ziemlich weiss. Da ist eine Wanderung in tieferen Gefilden das was passt. 


Am Bahnhof Wetzikon angekommen biegen wir nach etwas Herumsuchen auf den markierten Wanderweg ein. Der Weg führt am Rand durch das Robenhuserriet, welches das Ende des Pfäffikersees bildet. In Kempten folgt das absolut sehenswerte Chämtnertobel. Das bietet beim herrschenden kühlen, aber vorwiegend sonnigen, Wetter wunderschöne Einblicke in die Geologie des Zürcher Oberlandes. Nagefluhfelsen, Giessen (Wasserfälle), viel Grün und einige Zeugen der Industrialisierung bei der das Gewinnen von Wasserkraft im Vordergrund stand. Sogar Investitionsruinen aus den 18 Hunderterjahren stehen im engen Tobel. Die Textilindustrie hat die Gegend früher beherrscht und ihre Spuren hinterlassen. 

Holzkunst im Chämtnertobel

man beachte den Bewohner in der Bildmitte 

Nagelfluhfelsen im Tobel 

Baumpilz

Turm aus dem 18. Jahrhundert, gedacht für Wasserkraft, nie fertiggestellt

In Bäretswil am Bahnhof haben wir ein Riesenglück. Jedes zweite Wochenende im Sommer fährt die Dampfbahn. Heute ist ein solcher Tag. Genau als wir beim Bahnhof ankommen, fahren beide Züge ein. Der von Bauma kommende wie der von Hinwil kommende. Sie kreuzen im Bahnhof. Das Schauspiel ist perfekt. Die Züge sind sehr gut besetzt und sie glänzen in der Sonne richtiggehend. Man sieht, was die Enthusiasten des Dampfbahnvereins Zürcher Oberland da für eine Leistung erbringen. Uns gefallen die fauchenden und dampfenden Loks sehr. Denn am Donnerstag, während der Theatervorstellung, sind wir mit einem der Züge gefahren. 

Dampfzugtreff im Bahnhof Bäretswil 

viel Publikum in den Zügen 

mächtige Lokomotive

Weiter geht die Route Richtung Neuthal. Dem bekannten Industrieensemble mit dem Spinnereimuseum, Geburtsort von Adolf Guyer-Zeller. Der nicht nur hier seine Spuren hinterlassen hat. Sondern auch im Berner Oberland mit der Jungfraubahn für die Schweizer Bahnen prägend war. 

Das ist schon eine Weile her, heute kostet es Fr. 3’860.00!

Schlussendlich erreichen wir nach 4 1/4 Stunden Bauma. Wo zum Abschluss noch einmal ein Dampfzug über die Stahlbrücke am oberen Dorfrand fährt. Gleich oberhalb des Friedhofs liegt die Brücke. Mit direkter Sicht auf das grosse Grabmahl von Adolf Guyer-Zeller. Dem Erbauer der Uerikon-Bauma-Bahn (UeBB), der besagten Dampfbahn hier im Zürcher Oberland. Mit der modernen S26 aus unserer Zeit fahren wir nach Winterthur-Seen und können sagen: das Gute liegt manchmal vor der Haustüre! Übrigens: 2 Minuten nach dem wir daheim angekommen sind ging ein heftiger Regenschauer nieder. Da lachte uns das Glück gleich nochmals. 

Die Bilder liegen hier

Und durchgewandert sind wir hier:




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