Knapp oberhalb von Einsiedeln liegt frischer Schnee. Wir sind mit den „Silver Scouts“ unterwegs. Das ist eine Altpfadivereinigung auf nationaler Ebene. Die heute eine Besichtigung des Klosters Einsiedeln anbietet. Von Pfadis für Pfadis. Denn der junge Pater Aaron, der uns durch die über 1’000 Jahre alten Gemäuer führt, ist ebenfalls ein Pfadi. Aktive Pfadis besuchen wir ebenfalls. Sie toben sich in einer der Turnhallen im Kloster aus.
Die Führung ist wirklich speziell. Es geht App (das ist der Pfadiname von Aaron) darum uns zu zeigen, wie das Kloster in der heutigen Zeit mit Leben gefüllt wird und lebt. Wir erkunden unbekannte Winkel. Ganz eindrücklich ist der Dachstock über der Kirche. Er wurde vor rund 6 Jahren saniert. Die alten Holzbalken sind gereinigt worden und vorwiegend im Originalzustand erhalten. Man sieht ihnen ihr hohes Alter nicht an. Sogar eine verwinkelte und komplizierte Seilzuganlage, die sich über Hunderte von Metern erstreckt, ist tadellos im Schuss und in Betrieb. Sie ist ja auch erst 400 Jahre alt. Mit den Seilzügen werden in der Kirche Installationen gesteuert.
Die persönlichen Erzählungen von App über seinen Werdegang sind eindrücklich zu hören. Die Verbindung zwischen Tradition und heutigem Leben ist offenbar nicht immer einfach zu leben. Aber dafür sei es umso spannender. Der Umgang mit den verschiedenen Menschentypen unter den Mönchen könne eine Herausforderung sein. In Einsiedeln leben im Moment etwa 70 Mönche. Dass das Kloster ein wichtiger Arbeitgeber ist, wusste ich. Aber dass sie 200 Stellen bieten hat mich dann doch überrascht. Das Kloster ist der drittgrösste Arbeitgeber in der Region.
Einblick in die einzige Klosterbibliothek – das Kloster Einsiedeln ist eines der wenigen Klöster die immer Mönche hatten. Zu Zeiten von Zwingli waren es 2 Personen. Das war das Minimum.
Hunderte von Jahren alte Holzbalken im Dachstock inkl. Seilzug der 400 Jahre alt ist
Das Kloster und Einsiedeln in der blauen Stunde