Von Winterthur ins Prättigau

Amar und Gabi sind wieder zusammen unterwegs. Amar erhielt einen Miniservice. Ersatzteile waren keine nötig. So fit ist also das Velo trotz der langen Nordseetour im vergangenen Sommer.

Diesmal geht es nicht über die Grenze; die wunderbaren Herbsttage sind vor der Haustüre zu haben. Das Ziel ist das Prättigau. In zwei Tagen.

Gleich von zu Hause zuerst auf der nationalen Veloroute Nummer 5 Richtung Osten. Das Tösstal zeigt sich im schönsten Herbstkleid. An der Sonne ist es angenehm warm; am Schatten, wo die Sonne bereits den ganzen Tag nicht mehr hinkommt, kühl und feucht. Den Pilzen gefällts.

Am Rande von St. Gallen zweige ich ab auf die Appenzeller Route Nr. 42. Abrupt ändert die Szenerie von den sanften Mittellanderhebungen mit ihren breiten Tälern in die hügelige Landschaft des Appenzells. Mit Blick auf den Hohen Kasten bewältige ich stotzige Hügel und rasante Abfahrten. Gais, den Übernachtungsort am ersten Tag, erreiche ich mit einer weiteren Steigung ziemlich ausgehungert, müde und mit kalten Füssen.

Am nächsten Morgen bei wieder strahlend blauem Himmel und uneingeschränktem Sonnenschein gestaltet sich der erste Teil der Tour mit einer Abfahrt ins Rheintal nach Altstätten. Gut eingepackt gegen die morgendliche Kälte geht es 500 hm und etwa 10 km bergab. Die Aussicht in das breite Tal des Alpenrheins ist phänomenal und nur durch leichten Dunst etwas eingeschränkt. Im Hintergrund zeigen sich die Österreichergipfel in einer unendlichen Anzahl. Informationstafeln zum Rhein, der Geschichte seiner Begradigung und der Bändigung der Wassers sind sehr interessant zu lesen. Diese und insbesondere der Damm, auf dem ich oft fahre, erinnern mich an die Bauten zum Schutz der Bevölkerung und des Landes an der holländischen und deutschen Nordseeküste.

Ein weiteres Mal verändert sich die Landschaft als ich in die Bündner Herrschaft einbiege. Die perfekte Jahreszeit, um durch die Weinanbaudörfer Fläsch, Maienfeld oder Malans zu kurven. Die Reblandschaft in ihren Herbstfarben ist unglaublich schön anzusehen. Die bald untergehende Sonne wärmt angenehm und verstärkt die goldigen Farben des Herbstes.

Altstätten-Bündner Herrschaft-historische Brücke über den Rhein
abendliche Stimmung bei Fideris

Dann führt die Route durch die Clus und ins Prättigau. Die Sonne ist untergangen und es wird empfindlich kühl. Glücklich, aber durchgefroren und mit steiffen Händen und Füssen erreiche ich Fideris nach einem letzten Aufstieg von 150 hm.

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