Von Säuen, dem Kuckuck und dem Frühling

Durchaus frühlingshaft soll es heute sein. Nach dem in den letzten Nächten die Reben und die blühenden Erdbeeren erfroren sind. Die nächste Kaltfront ist angemeldet und soll uns am Nachmittag erreichen. Wir setzen Prioritäten und entscheiden uns für eine Velotour die am Morgen schon beginnt. Um 10.00 Uhr ist es noch relativ frisch, aber doch wärmer als auch schon diese Woche. 


Gabi fährt auf ihrem Amar einen neuen Sattel spazieren. Ob der passt? Immerhin ist es bereits der dritte Kandidat. Und ja, er passt. Ein Brooks-Sattel ist eine sichere Wahl. Alle meine Velos fahre ich seit zwei, drei Jahren mit den altbewährten Ledersätteln. Und ich darf sagen: schade, bin ich nicht schon viel früher darauf umgestiegen. Ich habe an meinem Tourentraum neue Pedale montiert. Schnittiger und leichter. Optisch jedenfalls sehen sie viel schöner aus als das, was ich vorher dran hatte. Zum Glück müssen wir nicht gross an den neuen Teilen herumschrauben. Der Sattel passt nach ein wenig richten und die Pedale sind ebenfalls ok. 


Schweinisches Solarium 

Der Plan ist es, eine relativ kleine Runde von so 40 km zu machen. Denn wir haben noch ein paar andere Sachen die wir auf dem Tagesplan haben. Die Runde führt uns vorbei am Schloss Hegi gen Wiesendangen aus Winterthur heraus. Vorbei an einem Schweinestall, wo die Bewohner ebenfalls die Frühlingssonne geniessen. Die Haltung der Tiere ist nicht bio. Sonst wäre wohl kein Betonboden zu sehen wo die armen Schweine nicht graben und rüsseln können. Aber sie sind sehr interessiert an den neugierigen Besuchern, die über den Zaun gucken. 

Blick von der Mörsburg gen Winterthur

Unterhalb der Mörsburg pedalieren wir gen Weinland hinaus. Die Rapsfelder stehen in voller Blüte und die Sonne wärmt herrlich. So richtig Frühling. Denkt sich wohl auch das Reh, das uns betrachtet bevor es sich in die Büsche schlägt. Kreuz und quer geht es weiter. Wir fahren frisch drauflos und nehmen manchmal spontan irgendwelche Wanderwege. Eine gute Wahl. Vorbei einer grossen Kuhherde geht es in den Wald. Der hellgrün leuchtet mit all den frischen Buchenblättern. Uns gefällt es. Bald biegen wir auf die Veloroute 86 ein und fahren bis Henggart. Im Tea Room machen wir Pause. Ich mampfe einen riesigen Mandelgipfel und Gabi verleibt sich zwei Canapées ein. Wie weiter? Ganz einfach. Immer der Route 86 entlang nach Schaffhausen. Kurz nach Henggart führt die Strecke einem Bach entlang. Der muss bibermässig sehr wichtig sein. Wiederholt stauen Biberburgen den Wasserfluss. Bäume sind angeknabbert und teilweise führen richtige Wege vom Bach weg ins grüne Umland. 






Zum Kuckuck im Löwen Andelfingen 

In Andelfingen sieht der Löwen irgendwie leer aus. In der Beiz kehrten wir letztes Jahr ein. Und siehe da. Im Löwen wohnt jetzt der Kuckuck. 






In Schaffhausen am Rhein

Vorbei am Rheinfall, der für die indischen Besucher sogar einen mobilen Takeaway bietet, erreichen wir bald Schaffhausen. Der Güterhof ist das traditionelle Endziel. Dort sitzt man bei perfekter Bewirtung direkt am Rhein in der Sonne und lässt es sich gutgehen. So auch wir. Wir haben warm und kühlen uns mit einem feinen Mövenpick-Glacé ab bevor wir die letzten paar Meter zum Bahnhof Schaffhausen trampen und den Zug gen Winterthur besteigen. Der Ausflug war wirklich lohnend.


Daheim zeigt das Thermometer am Schatten 20 Grad. Nicht viel später ist der Regen da, und wir haben 9 Grad. Die Freude ist gross, wir haben das schöne Wetter perfekt nutzen können. 

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