Über das Land gen Meer – von Waren (Müritz) nach Güstrow

83 km nach dem Start sind wir im Hotel Kurhaus am Inselsee kurz vor der, gemäss dem Veloführer, schönen Stadt Güstrow angelangt. Wir erfreuen uns an einem sehr geräumigen Zimmer mit Balkon und Sicht auf den Hotelpark. Idyllisch ist das einmal mehr. Das Nachtessen ist ausgezeichnet gewesen und draussen hören wir die Vögel zwitschern. 


So wie fast den ganzen Tag über. Die Route führt heute vorwiegend über das Land. Endlos lange und gelb blühende Rapsfelder begleiten uns. Andere Anbauflächen sind ebenfalls kilometerlang und vermutlich mit Mais bepflanzt. Zwischendurch glitzert wiederholt einer der vielen Seen in die Landschaft. Trotz der sommerlichen 26 Grad ist es noch Frühling und man sieht das immer wieder. Einige Bäume sind erst am Herausarbeiten ihrer Blätter. Die Wälder leuchten herrlich hellgrün und wir fahren mehrmals durch sehr lange Waldpassagen. In denen es spürbar kühler und angenehmer ist als draussen an der prallen Sonne. Ab Morgen Nachmittag wartet Dänemark auf uns. Wir setzen auf die Insel Seeland über. Die in der noch sehr kalten Ostsee liegt. Gemäss Wetterbericht hat das Auswirkungen auf die Temperaturen. Die werden rund 10 Grad tiefer liegen als hier im Binnenland, welches von der Sonne stark aufgeheizt wird. 


Auf unserem Weg liegt das Wisentreservat Damerow. Hier lebt die europäische Bisonart zum Teil frei. Etwa 15 Tiere haben 287 Hektaren zur Verfügung. Nur abgegrenzt durch einen See. Würden die Tiere den See durchschwimmen wären sie weg. Aber das machen sie seit Jahren nicht. Immer im Oktober wird die frei lebende Herde wieder angefüttert und in ein Wintergehege verfrachtet. Denn dann friert der See zu. Dann wären die Tiere wohl nicht zu halten. Zwei kleinere Gruppen leben in zwei Gehegen und werden um 11.00 Uhr gefüttert. Dann kann man die Tiere beobachten und bekommt Erläuterungen vom Wärter. Der kleine Abstecher war spannend. 



Hier leben übrigens viele Rauchschwalben. Die sausen mit beeindruckenden Flugmanövern teilweise nahe an unseren Köpfen vorbei. Ihre schillerndes Federkleid ist eine Pracht. Und teilweise sind die Vögel ziemlich geschwätzig wie uns scheint. 





Das Jungtier links kam am 03.05.2016 zur Welt 



Irgendwie fährt man in dieser Gegend dauernd durch die Geschichte. Einerseits hat der Fall der Mauer die Tour erst möglich gemacht. Vorher wäre eine Velotour durch das ehemalige Ostdeutschland wohl nicht so einfach gewesen. Dann tragen die EU-Gelder die in den Aufbau Ost geflossen sind, verbunden mit dem Solidaritätszuschlag den die Westdeutschen nach wie vor bezahlen, viel zur guten Infrastruktur bei. Wo findet man sonst schon Velostrassen die bei uns glatt als Nebenstrassen durchgehen würden? Notabene mit meistens perfektem Belag und ausgezeichneter Beschilderung? 


Dann grüsst auch die Zeit um den 2. Weltkrieg herum. Ich lese heute zum ersten Mal von Wolhynien. Weil wir durch Linstow fahren, wo nach dem Krieg 73 deutschstämmige Umsiedler eine neue Heimat gefunden haben. Ein kleines Museum informiert darüber. Das aber heute geschlossen ist. Wolhynien lag im Nordwesten der heutigen Ukraine. 


Ja, und was macht das Wetter? Wie oben bereits erwähnt, ist es sommerlich warm. Meistens scheint die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Wir haben die absolute Traumwoche erwischt. 


Bilderreigen des Tages



Heute haben wir im Hotel ein gutes WLAN – und das Fotoalbum ist topaktuell. 

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