Spagat auf Amrum und Weitsprung in Sankt Peter Ording

Spagat auf Amrum? Ja, dem ist so. 100 % Arbeiten, gleichzeitig unterwegs zu sein und den Wunsch zu verspüren, von der Gegend wo man ist etwas zu sehen und nicht permanent in einer Ferienwohnung am Tisch vor dem PC zu sitzen ist eine Herausforderung. Heute ist genauso ein Tag. Montag und Dienstag war das Wetter bewölkt und regnerisch. Da fällt die Arbeit leicht. Heute Mittwoch ist strahlendes Wetter angesagt. Was mache ich? Einen halben Ferientag beziehen und ab auf die Insel. Amrum, die Insel von der Gabi so geschwärmt hat ist mein Ziel. Die Fährfahrt dauert 2 Stunden. Ideal um zu arbeiten. Die Fähre ist gross, es hat genügend Platz und erstaunlicherweise ist für einmal der Handyempfang hier in Deutschland ausserhalb einer Ortschaft gut. So kann ich tatsächlich bei der Hin- und Rückfahrt voll arbeiten. 

in den Startlöchern für Amrum


Bei der Insel kann ich mich Gabi’s Urteil anschliessen. Sehr, sehr schön und klein. Einmal rundherum mit dem Velo,  inklusive diverser Abstecher und Zusatzrunden ergibt am Ende 35 km. Die sich gelohnt haben. Die Sandstrände sind der Hammer, Vogelschwärme rasten im Wattenmeer und die Halligen sind sichtbar. Föhr ist nahe und am Nordende knipse ich den Leuchtturm von Hörnum auf Sylt. Dort, beim Turm auf Sylt, sind Gabi und ich letzte Woche gestanden. Den Strand am Nordende der Insel, den Gabi zu Fuss im Sand umrundet hat, lasse ich aus. Mir löscht es am Veloparkplatz ab. Heerscharen von Leuten watscheln über den Bohlenweg. Hinten am Horizont ist es schwarz vor lauter Menschen. Gruppen von 80 Leuten und mehr kommen vorbei. In Gummistiefeln. Vorneweg ein Wattführer mit Megafon! Massentourismus pur. Das sind all jene, die von der nahen Insel Föhr durchs Watt nach Amrum wandern. Ich muss genau die Zeit erwischt haben, wo all diese Menschenmassen in Amrum „an Land geschwemmt“ werden. Ich schwirre sofort ab und fahre mit dem Velo auf einem fast leeren Weg dem Wattenmeer entlang nach Süden nach Nebel. Ich habe Hunger und sitze beim örtlichen Italiener in die Gartenbeiz. Der Zmittag ist fein und frisch gestärkt geht es weiter.


im Süden von Amrun

der örtliche Leuchtturm – 63 Meter hoch

Dichtestress im Norden der Insel 


Am Morgen sass ich auf der 07.15 Uhr Fähre. Die schon sehr gut gefüllt ist zu meinem Erstaunen. Die frühe Zeit hat ihren Vorteil. Heute ist das Wetter wirklich heiss. Es geht fast kein Wind und die Sonne brennt vom Himmel. Ich schwitze wie selten in den letzten Wochen. Amrum möchte ich wieder einmal besuchen. Mit Übernachtung und ganz klar ausserhalb der Hochsaison im Sommer. Die Insel ist so voll, die sinkt wohl ein Stück tiefer. Jetzt ist es bald 17.30 Uhr und die Fähre nähert sich dem Ziel in Dagebüll. Sie fährt heute wegen eines technischen Problems langsamer.



Vogelrastplatz im Süden von Amrum





Bewohner des Kurparks in Wittdün auf Amrum



Den Feierabend will ich in Sankt Peter Ording verbringen. Das ist zwar ein Stück im Süden. Aber das gute Wetter muss ich ausnützen. Es hält nämlich nicht lange. Auf ein stabiles Sommerhoch warten sie hier oben schon länger. Die Wetterlage ist mehrheitlich labil.


Sankt Peter Ording überrascht mich. Ich habe viel Strand erwartet, der mit Strandkörben möbliert und voller Leute ist. Was treffe ich an? Kilometerweiten Strand, der vom Deich mit einem breiten Streifen Marschland getrennt ist. Fast 1 Kilometer weit geht es über das Marschland bevor der eigentliche Strand beginnt. Der so weit ist, dass sich die Leute fast schon verlieren. Die Jogger geniessen das Gelände. Sie können hier „weit springen“. Dasselbe gilt für die Reiter. Diese reiten in grosser Zahl über den Sand. Alle Bauten sind auf Stelzen gebaut. Etwas südlich von Sankt Peter Ording Bad kann ich erahnen wieso. Das Gelände ist so flach, da fliesst bei Hochwasser (Flut) das Wasser bis weit ins Landesinnere. So stehen hier die Strandkörbe nur zum Teil auf dem Boden. Einige Körbe stehen auf einer fast 1 Meter hohen Holzplattform. Damit die Benutzer nicht im Wasser sitzen müssen. Der Ort ist sicherlich eine Reise wert. Und ideal für Velofahrer. Zu Fuss braucht man ewig, um die verschiedenen Ortsteile zu erkunden. So weit verstreut ist das alles. 


Den Tag schliesse ich, nach einem guten Nachtessen, mit dem Besuch des Leuchturms Westerhever ab. Gabi hat ihn bereits bei bestem Wetter besucht. Bei mir ist der Himmel heute Abend schon bewölkt. Aber ich kann trotzdem noch ein paar brauchbare Fotos schiessen. Bevor der Bodennebel aufzieht und die Landschaft verzaubert.


Westerhever Leuchtturm – etwas auf Alt getrimmt mit Lightroom 🙂
Bodennebel am Abend


Die Bilder der Zeit in Deutschland, Holland, Dänemark und Schweden liegen 
hier.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.