Nördlichster Punkt und Aufbruch gen Süden

Die Nordsee, das angenehme Klima, der Wind, die Dünenlandschaft im Süden von Holland, die Nordseeinseln mit ihren fantastischen Sandstränden, die Verbauungen zum Schutze von Land und Menschen, habe ich nun defintiv hinter mir gelassen. Die Nordseeküste Hollands und Deutschlands mit dem Velo erfahren, ist: Geschichte.

Jetzt erwarten mich andere Höhepunkte. Der Erste: ein Abstecher nach Dänemark. An Süderlügum führt die ausgeschilderte Grenzroute zwischen Deutschland und Dänemark vorbei. Diese benütze ich, um (zuerst) Richtung Osten zu gelangen. Zickzackförmig erfolgt die Routenführung zwischen den beiden Ländern. In Rens, einem kleinen, verschlafenen Grenzort, erreiche ich den nördlichsten Punkt meiner Veloreise. Von jetzt an geht es nur noch nach Süden.

Die Grenzroute kreuzt den Ochsenweg, eine weitere ausgeschilderte Radfernroute, die ich nun benütze. Die endet später an der Elbe. Der Ochsenweg ist ein historischer Landweg. Er diente insbesondere den Bauern dazu, ihr Vieh in den Süden zu treiben zum Verkauf. Informationstafeln am Weg geben Auskunft über die Geschichte.

Bei der gestrigen Übernachtung im Historischen Krug begegne ich weiter den vergangenen Zeiten – als wäre Geschichte jemals mein Lieblingsfach gewesen. Aber so hautnah zu lesen, was hier geschehen ist, und am Ort selber zu sein, fasziniert doch. Insbesondere, dass bei der Schlacht 1864 zwischen den Dänen und den Österreichern der Krug das erste Lazarett des neu gegründeten Roten Kreuzes beherbergte. Wer sich vertiefter auseinandersetzen möchte, findet hier spannende Informationen.

Die Landschaft gefällt: Landwirtschaft, viel Wald (was ich besonders geniesse), ein paar zarte Steigungen, idyllische Plätze an spiegelglatten Seelein und einsame geteerte oder ungeteerte Strässchen. Ich begegne Reh und Hase. Dass ich heute zum zweiten Mal auf meiner Reise den Regenschutz benutze, erklärt, warum es fast keine Fotos gegeben hat. Ausser eine der Ochsenhörner, das Symbol für den Ochsenweg.

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