Mit viel Wind bis nach Cold Hawaii

Pfingstsonntag in Nors. Es windet wie verrückt, der Himmel ist schwarz bis schwärzer und immer wieder prasseln bei etwa 12 Grad Regenschauer nieder. Velowetter sieht irgendwie anders aus. Bis 11.00 Uhr warten wir ab. Dann fallen die Würfel. Mit dem Velo an die Küste und hoffen, die Wettervorhersage stimme und ab Mittag klare es auf? Oder ins Auto sitzen und an die Küste weil das Wetter eh macht was es will? Gabi gewinnt, wir sitzen auf den Sattel und fahren los. Schwarz ist der Himmel immer noch und es bläst. Es warten rund 15 km Gegenwind auf uns. 30 Minuten nach der Abfahrt ist der Himmel blau. Der Wahnsinn, wie schnell sich die Verhältnisse hier oben ändern. Uns ist es recht, unsere Strategie geht auf. Das coole an der Sache ist: das schöne Wetter hält! Es ziehen zwar immer wieder Wolken durch. Vorherrschend ist aber die Sonne. Sogar der Wind lässt langsam nach. Statt mit über 60 km/h in den Böenspitzen, “säuselt” er nun mit um die 30 km/h. Immerhin stimmen heute die Proportionen. 50 % der Strecke haben wir Gegen- oder Seitenwind. Auf dem Rückweg die anderen 50 % Rücken- oder Seitenwind. Das Gebläse verteilt sein Produkt also fair. 


mal ein See am Wegesrand 

Unser Ziel ist die Küste. Genauer das Dorf Klitmøller  Ein Eldorado für Surfer und eines der besten Surfgebiete Europas. Auch bekannt unter dem Namen „Cold Hawaii“. Die Strecke dorthin verläuft über das Land, ist abwechslungsreich und einmal mehr grösstenteils abseits des Verkehrs. In Klitmøller stellen wir fest: sieht nett aus, ist total klein und rappelvoll mit Surfern. Vom klapprigen Rosthaufen als Wohnmobil bis zum Range Rover, dessen Dach mit Surfbrettern dekoriert ist, sehen wir alles. Gefühlt sind 200 % der Leute hier oben aus Deutschland. Der Rest aus Dänemark und anderen Orten (geht rechnerisch nicht auf, gibt aber den Eindruck wieder). Surfer hat es en Masse, die sich in den hochgehenden Wellen austoben. Wellenreiter machen ihre ersten Versuche im kalten Wasser und Kitesurfer flitzen und springen in grossen Sprüngen über die Wellen. Wirklich speziell. Vor allem bei den laufend wechselnden Lichtverhältnissen. Das Licht ist extrem hell und die schnell vorbeifahrenden Wolken zaubern eine wunderbare Stimmung. 


Strand bei Klitmøller

Surferparadies in „Cold Hawaii“

man lebt um zu surfen 😀

ohne Worte

Als wir uns sattgesehen haben, fahren wir auf einer leicht veränderten Route retour nach Nors. Wo die Sonne weiter scheint. Deshalb stellen wir die Velos nicht ab sondern fahren gleich weiter in die andere Richtung. So quasi von Küste zu Küste. Klitmøller liegt direkt an der Nordsee an der Westküste. Thisted liegt am Limfjord  Der auch mit der Nordsee verbunden ist. Aber auf der östlichen Seite von Dänemark. Wir haben heute also quasi einmal Dänemark durchquert. Wenn man das etwas grosszügig betrachtet 😇.


Thisted ist eine nette kleine Stadt, die wir mit dem Velo besichtigen. Da ich schon viele skandinavische „nettekleinestadtfotos“ habe, knipse ich fast nicht. Da das Wetter eher kühl ist und der Wind etwas an den Kräften zehrt, habe ich plötzlich Hunger. Da kommt der Pizzaladen am Eck in Thisted gerade richtig. Wir stechen rein, bestellen eine vegetarische Pizza, geniessen das warme Essen und sind so optimal für die Heimfahrt vorbereitet. Ein etwas anderer Apéro für einmal. 

Zurück in Nors freuen wir uns ob des geglücktes Tages und vor allem über das wieder nette Wetter. Und darüber, dass es in der Wohnung windstill ist. 

Blick auf Nors


Wolkenkabinett

Die Bilder von heute. 


Und so sind wir herumgekurvt.


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