Land unter – Översvämningar

Das Wetter. Das grosse Thema. In der Nacht setzt extrem starker Regen ein. Sintflutartig stürzt das Nass vom Himmel. Ich wache vom Lärm des auf das Hüttendach prasselnden Regens auf, beobachte die Lage und spiele Szenarien durch. Was machen wir, wenn es unsere Hütte flutet? Wie schnell steigt das Wasser? Was ist mit dem Auto im See vor der Hütte? Müssen wir reagieren oder können wir warten? Schlussendlich zeigt es sich, dass das Wasser relativ langsam steigt und wir abwarten können wie sich die Lage entwickelt.


Es ist eine unruhige Nacht. Ab 05.00 Uhr morgens gluckst es im Bad aus der Kanalisation. Das Wasser drückt zurück. Bis morgens um 08.00 Uhr steht es rund um die Hütte zwischen 5 und 30 cm hoch. Der Campingplatz präsentiert sich am Morgen als grosser See. Grosse Teile der Anlage stehen unter Wasser. Wie wir später sehen, seht es im unteren Teil des Platzes bis zu 50 cm hoch. Das Receptionsgebäude sieht aus wie ein grosses Hausboot. Die Autos stehen bis auf Höhe Motorhaube im Nass. Die Camper in diesem Sektor sind vom Hochwasser wirklich stark betroffen. Da sind wir sehr glimpflich, ohne irgendwelche Schäden, davongekommen. Das wäre anders gewesen, wären wir in der Hütte geblieben, die wir bis gestern bewohnt hatten. Die steht ebenfalls im hohen Wasser. 


Gegen Mittag wird der ganze Campingplatz evakuiert. Einmal mehr heisst es packen. Was in dieser Situation das einzig Richtige ist. Die Kanalisation funktioniert wegen der Wassermassen nicht mehr richtig. Die Organisation ist vorbildlich. Wir erhalten einen Zettel und werden ins Scandic City Hotel in Karlstad überwiesen. Wo wir jetzt bis Montag logieren. Wir hoffen, die Schäden auf dem Campingplatz und bei den anderen Campern halten sich einigermassen in Grenzen. Gleichzeitig sind wir dankbar, das Hochwassergebiet ohne Schaden verlassen zu können. Der Regen hört im Verlauf des Morgens auf. Beim Einladen des Materials ins Auto scheint die Sonne. Die E18 ist teilweise gesperrt, da angrenzende Gewässer die Fahrbahn überschwemmt haben. 

Der überschwemmte Campingplatz First Camp in Karlstad
Am Nachmittag besichtigen wir Karlstad mit dem Velo. Die schmucke Stadt selber ist vom Hochwasser nicht betroffen. Es gefällt uns sehr hier. Eine grosse Fussgängerzone, viele Läden und viele Leute in den Gassen. Eine lebhafte schwedische Kleinstadt mit Charme. Rundherum und mitten durch fliessen Gewässer wie der Klarälv, der längste Fluss Schwedens. Karlstad ist vielen Studenten, die in Zürich an die ETH oder Uni gehen, ein Begriff. Hier hat die Geschichte der Sola-Stafette ihren Anfang genommen. Heute erinnert eine Statue an die Frau hinter der Geschichte. 

Karlstad ist eine Reise wert. Unten links die längste Steinbogenbrücke Schwedens / Unten rechts die Sola-Statue 
Und wenn im Hotelzimmer die Badtüre quietscht, hilft des Velofahrers „Château Petrus“: 

Und wer die schwedische Sprache lernen will, sollte wohl keine Fensteretiketten lesen. Oder ist „Kipp-Dreh Fönster“ Schwedisch?



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