Künstlerpech ohne Fähre – von Nykøbing nach Stege

Der Tag beginnt perfekt. Der blaue Himmel ist weiterhin das Programm. Die Route führt zuerst quer über die Insel Falster an die Ostküste. Sie erfüllt alle Klischees oder noch mehr. Der Veloweg verläuft direkt an der Ostsee. Die ist vom Wind aufgewühlt und es glitzert und glänzt. Da wo wir fahren ist ein lichter Mischwald. Somit Wald und Meer. Das ist wunderschön. Der Wind ist zu dieser Zeit durchaus ok. Den Zmittag geniessen wir in im kleinen Ort Hesnæs windgeschützt auf einem Bank an einer Hütte. Es ist hier draussen auf den Inseln spürbar kühler als in Deutschland. Die kalte Ostsee kühlt gewaltig. Wir fahren mit den langen Leibchen. Trotz der Sonne. 

Später erreichen wir Stubbekøbing. Von wo wir mit der Fähre nach Bogø übersetzen wollen. Dann noch einige Kilometer über die Insel Møn und wir wären früh in Stege. Wo wir ein ganz spezielles B&B gebucht haben. Aber eben: “wären”. Es kommt anders. Und es kommt ganz und gar nicht angenehm gut. Sondern es wird sackmühsam!

Gemäss unserem Führer quert die Fähre das Meer ab Mai. Gemäss Fahrplan starten sie an Pfingsten. Haben aber ab 1. Mai einen reduzierten Fahrplan. Um 13.30 Uhr geht die letzte Fähre los. Wir kommen um 14.05 Uhr an. Das passt gar nicht. Vor allem habe ich am Billettautomaten bereits Billette gelöst. Die Fähre kommt um 14.20 Uhr vom anderen Ufer her an und legt erst am Donnerstag um 10.00 Uhr zum nächsten Mal ab. Wie uns der Angestellte erklärt. In perfektem Deutsch. Wir schauen in die Röhre. Gemäss der Karte, die bei der Anlegestelle hängt, „dürfen“ wir über 30 Kilometer zusätzlich pedalieren. Eine Riesenrunde über Vordingborg. Das ist die so genannte Winterroute. Da die Fähre im Winter nicht fährt. Die Sommerroute führt über die Insel Møn, diesen Teil der Strecke verpassen wir, und der ist garantiert 100 % attraktiver als unsere Zusatzschlaufe. Die führt häufig der Strasse entlang und ist mässig reizvoll. Die Freude darüber ist klein. Die ersten Kilometer sind zwar der Hammer. Rückenwind mit etwa 40 km/h. Blöd ist aber, dass wir dann eine Ladung Seitenwind haben und auf der anderen Seite über 30 Kilometer mit dem starken Gegenwind. Das ist der absolute Spasskiller. Da kann die Landschaft noch so schön sein. Immerhin ist das Kalorienbunkern in Vordingborg fein. Die Bäckerei dort hat viele leckere Sachen im Angebot.

Sehr schön war es heute auch …





Am Ende haben wir am Abend rund 108 km auf dem Zähler. Statt 70 wie geplant. Wir sind um 19.15 Uhr am Ziel. Von wegen lockerer Tag. Das war harte Arbeit. Gabi ist wohl noch nie so viel in meinem Windschatten gefahren. Mich stört Gegenwind sonst nicht so. Heute habe ich die Nase aber gestrichen voll. 


In Stege fahre ich zum Pizzabäcker am Ortseingang und ordere unser Nachtessen. Wir haben keine Lust, ein Restaurant zu suchen und, wenn es dumm läuft, wieder lange auf unser Essen zu warten. Hier im B&B, was eine ziemliche Untertreibung ist, haben wir Räume von 30 m2 und mehr zur Verfügung. Inklusive einer Küche mit Abwaschmaschine. Wir sind die einzigen Gäste. So geniessen wir die Pizza im grossen Esszimmer, haben Freude an der extrem grossen Unterkunft und fühlen uns hier schon fast herrschaftlich residierend in der Ortsmitte. Die müden Knochen können wir so grosszügig lagern. Sogar die Polstergruppen können wir aussuchen. 


Sollen wir die Polstergruppe im Esszimmer nehmen oder doch lieber die bei uns im Zimmer?



Jetzt hoffen wir, die Route vom Donnerstag beinhalte keine Überraschungen. Wir werden später losfahren. Denn wir sind heute so spät angekommen, da hatte das Kaffee, welches die Zimmer vermietet, schon lange zu. Deshalb wird unser Morgenessen erst um 09.00 Uhr serviert werden. Wenn das Kaffee öffnet. Da am Donnerstag keine Fähren warten, müsste eigentlich alles klappen und die anvisierten 70 km dürften stimmen. 


Und zum Schluss noch dies: 


Der Blogger – frisch paniert vom Tag und dem Staub

Das Fotoalbum ist topaktuell. 

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