Grau in diversen Tönungen und ein Abschied

Der heutige Tag ist schnell erzählt. Der Tag begrüsst uns in Grautönen. Der Wind weht, es tröpfelt. Wir packen zusammen, fahren rund 2 Stunden nach Frederikshavn und unterwegs beginnt es zu regnen. In Frederikshavn angekommen brauchen wir etwas Warmes in den Magen. Bei einem Italiener lassen wir uns von den Speisekarten, die definitiv schon viel bessere Tage gesehen haben, nicht abschrecken, bestellen unsere Essen und stellen fest: Kochen können sie. Das ist am Ende ja auch wichtiger als saubere Speisekarten 😬.


Auf dem Dach gegenüber des Restaurants haust eine Austernfischerfamilie. Deren Jungvogel wird gerade flügge. Wir beobachten die Familie eine ganze Weile. Der arme Jungvogel ist noch gegroundet und kann erst mit den Flügeln schlagen, ohne abzuheben. Dabei möchte er doch auf die Dachkante wo die Eltern hocken. Alles Strecken nützt nichts, er muss unten bleiben. 


Als wir beim Auto zurück sind, haben wir einen orangen Zettel unter dem Scheibenwischer. Da ist eine so genannte Kontrollgebühr fällig. Bei uns wäre das eine Parkbusse. Die Wegelagerer von der privaten Firma, die den Parkplatz betreibt, zocken so die Leute ab die hier parkieren. So gut wie keine Infos wie man den Parkplatz zahlt, und das was es hat in Dänisch. Super. Die Typen wollen umgerechnet Fr. 120.00! Nun, ich kann ja auch kreativ sein …😡. Soviel zum Abschied aus Dänemark. 

Um 13.30 Uhr verladen wir auf die Fähre nach Göteborg. Wobei Fähre hier fast das falsche Wort ist. Autos und Lastwagen fahren mit, ja. Aber was vor allem mitfährt sind Unmengen an Alkohol. Die von den Schweden an Bord im Einkaufsladen gekauft werden. Wer hier kein rollendes Gefährt für Schwerlasten mit sich führt, entlarvt sich als Tourist. Wahnsinn, was gekauft und abtransportiert wird. Ein paar Bilder. 

die normale Menge pro Person 

Prost – die müssen keinen Durst leiden
Das ist wirklich eine schwimmende Alkoholhalle, die über das Meer schippert. Gehört habe ich davon schon, aber erlebt noch nicht. Der Hammer ist die „Ölgarderob“. Dort geben sie ihren Alkohol ab, damit sie ihn auf dem Schiff nicht mit herumschleppen müssen. Unglaublich – soviel zum Sozialstaat in Dänemark und Schweden. Ziemlich pervers, wenn der Staat in diesem Ausmass Alkoholhändler ist. Wir sind fasziniert. Eher negativ zwar. Aber was soll man machen wenn man 5 dl Hahnenburger mit im Gepäck hat?

ohne Worte
Wobei das Erlebnis eingeschränkt lustig ist. Ein total besoffener Fahrgast sitzt in den Sitz hinter mir. Er röchelt und hustet was das Zeug hält. Wieso auch die Hand vor den Mund halten. Das Zeug muss raus. Ich habe den Laptop auf den Knien und arbeite. Bis ich aus dem Augenwinkel etwas vorbeifliegen sehe. Was alsbald meinen Bildschirm runterläuft … 😫. Ich sag’s mal so: ich blieb angestrengt höflich, der Typ hat vermutlich nicht verstanden, wie freudig ich mich ausdrückte aber gemerkt, dass er schnell Land gewinnen muss. Er kippte dann noch etliche Deziliter Hochprozentiges und dampfte ab. 

In Göteborg sehen wir andere Grautöne, aber es ist immerhin trocken. Ankunft ist um 17.30 Uhr. Durch den wie immer dichten und teilweise stockenden Verkehr kommen wir gut und so erreichen wir unser Ziel, den Flughafen Landvetter, rechtzeitig. Denn für Gabi geht es heute heimwärts. Sie steigt in den Flieger und düst am Abend heimwärts. Hier ist das Parkieren übrigens einfach wie bei uns. App downloaden, einchecken, auschecken, und tschüss, das war’s. Für mich beginnen jetzt die Tage mit der „Vätternrundan“ – und für Gabi bald der Alltag. 

Hafeneinfahrt in Göteborg
Ich quartiere mich im Airport Hotel ein. Vom wirklich schönen und netten Logis werde ich wirklich überrascht. Und später gleich noch einmal. Hier haben sie erstens keine Speisekarten mehr. Du kriegst ein iPad in die Finger gedrückt und kannst dir das Menu am Bildschirm anschauen. 

Speisekarte digital, Bestellung ist aber noch analog mit Mensch 😉
Aber wichtiger ist: hier ist im Sommer jeden Abend Grill angesagt. Herrliche Salate, feines Fleisch und feiner Fisch vom Grill. Herrlich ist das. Ich geniesse das feine Essen und freue mich bereits auf morgen Abend. Denn ich werde noch einmal da sein. Morgen ist Arbeitstag angesagt. Der digitale Nomade lässt grüssen. 

Megacheibefein 😜


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