Gestern Cunggel – heute Kunkels

Die Namen gleichen sich, aber die Touren sind grundverschieden. Wir sind heute auch wieder an Langwies vorbeigekommen. Wobei es da wo wir waren noch ein Langwis gibt. Irgendwie sind den Benamsern der Flure wohl die Namen ausgegangen.


Ein interessantes Detail zur dunstigen Luft, die nicht zur Trockenheit passt:
https://www.meteoschweiz.admin.ch/home/aktuell/meteoschweiz-blog.subpage.html/de/data/blogs/2018/8/zum-teil-heftige-gewitterboeen.html. Kanadische Waldbrände geben bei uns eine schlechte Fernsicht. 


Wir sind heute auf dem Sattel unterwegs. Gabi hat das Taminatal als Ziel auserkoren. Das trifft sich perfekt. Will ich doch seit Jahren dorthin, und habe es nie geschafft. Bis heute. Mit dem Zug zuckeln wir nach Bad Ragaz. Im Trubel der Kurstadt mit ihren vielen Skulpturen, Bad RagARTz lässt grüssen, kurven wir die ersten Meter der Mountainbikeroute 482 entlang. Schnell geht es bergauf. Auf der alten Strasse nach Valens. Meter um Meter schrauben wir uns auf der Strasse im schattigen Wald bergauf. Der Sommertag fordert seinen Tribut und der Schweiss fliesst in Strömen. Tief unter uns rauscht die Tamina zu Tal und die Touristen flanieren dem schattigen Wanderweg entlang in die Schlucht.


Start am Bahnhof Bad Ragaz 



bunte Truppe im Gelände 



Einen Stock höher kommen wir kurz vor Valens aus dem Wald. Dort, wo die längste Bogenbrücke der Schweiz, die Taminabrücke,  das Tal überspannt. Dank diesem Bauwerk, das seit einem Jahr in Betrieb ist, gibt es heute den perfekten Veloweg ab Bad Ragaz. 


Taminabrücke – offen seit Oktober 2017



Blick zurück auf Valens



In Valens liegt die bekannte Kurklinik. Für uns geht es weiter ins Tal hinein. Über eine ältere und kleinere Bogenbrücke geht es zum Malpraggsee. Hinunter zum Stausee vernichten wir einige Höhenmeter. Die wir später wieder in die Beine drücken dürfen. Dem See entlang auf einem lauschigen Kiesweg und dann wieder auf der Strasse, erreichen wir bald Vättis. Vorher kommen wir an der sehr unbekannten Seilbahn Vättnerberg vorbei.  Das wäre auch mal eine Fahrt, über 600 Höhenmeter geht es hinauf. Das sieht vom Talboden her eindrücklich aus.


Vättis wiederum bietet spezielle Fotomotive. Es sieht aus, als sei die Zeit hier hinten stehen geblieben. Ab Vättis geht es zum Gigerwaldsee hinauf und in der Verlängerung zum Piz Segnes und hintenrunter ins Glarnerland. Der Calanda erhebt sich direkt hinter den Häusern und wirkt fast schon bedrohlich. Wir wenden uns dem Kunkelspass zu. Die Strasse ist nach wie vor geteert und 1a. Erst kurz vor dem Kunkelspass geht es rund 200 Höhenmeter in Kehren hinauf. Der Pass will verdient sein.


keine Filmkulisse für einen alten Heimatfilm sondern Vättis heute 



Oben sitzt das Bergrestaurant. Das sieht nicht bloss super aus, es ist auch sehr gut. Wir geniessen je einen Coupe Bergpreis und kühlen uns mit dem Glacé ab. Die Szenerie auf 1’357 Meter ist prächtig. Wir haben das Gefühl, wir seien auf 2’000 Meter. Oberhalb des Passes sitzt der Ringelspitz. Man sieht sehr schön, wie der untere Teil des Berges sich vom oberen Teil unterscheidet. Die Glarner Hauptüberschiebung lässt grüssen und ist nirgends so hoch oben sichtbar wie am Ringelspitz. Auch die gleichnamige Hütte sehen wir oberhalb der Bäume auf einem Gupf sitzen.


Felsnadel oberhalb vom Kunkelspass

ganz klein in der Mitte der höchste St. Galler – der Ringelspitz



Vom Pass geht es dann hinunter. Nach Tamins. Die Strasse ist steil, teilweise schottrig und bietet Ausblicke der Sonderklasse. Inklusive einem Tunnel, der roh aus dem Fels gehauen worden ist. Mit glühenden Bremsen erreichen wir das Tal. Wo der Westwind heiss bläst und uns das Gefühl vermittelt, in einem Tumbler zu sitzen. In Reichenau-Tamins steigen wir in den Zug und lassen uns von RhB, SBB, nochmals RhB und Post hinauf nach Fideris Dorf transportieren. Rechtzeitig vor der Kaltfron die aus Westen naht, sind wir daheim. Beim Znacht sind die dunklen Wolken da. Ob es regnen wird? Das Wetterradar meint nein. Wir sind gespannt. Das Timing heute war jedenfalls perfekt. 


coole Abfahrt ins Tal, 695 Höhenmeter auf gut 5 km Länge = ziemlich steil



Diese Tour ist landschaftlich echt der Hammer und wird wieder einmal gefahren. Zum Beispiel im Herbst, wenn die Lärchen farbig sind. Sie verdient es zu Recht, eine der beliebtesten Mountainbiketouren im Bündnerland zu sein. Jetzt, ausserhalb der Saison und unter der Woche, hat es fast keinen Verkehr und nur vereinzelte Velofahrer auf der Strecke. 


Die Bilder von heute.


Die Route von heute.


der gerade Strich ist die Bahnfahrt (Aufzeichnung hat pausiert)




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