E chli Velo fahre – Vätternrundan 2019 – die Vorbereitung

Heute ist mal wieder Velotag. „E chli Velo fahre“ ist angesagt. Mit rund 23’000 anderen Pedaleurinnen und Pedaleuren einmal 300 Kilometer lang rund um den Vätternsee. Zum vierten Mal nehme ich an der „Vätternrundan„, der grössten Velorundfahrt der Welt teil. Die eben kein Rennen, sondern wirklich eine Rundfahrt ist. Auch wenn es Leute gibt, die das amigs etwas anders sehen. Primär geht es um den Spass. Und weil es kein Rennen ist, gibt es regelmässig Verpflegungs- und Servicestationen. An denen man hält oder auch nicht, isst und trinkt, oder auch nicht. Oder sich auch mal etwas auf’s Ohr legt. Irgendwo wo es gerade passt. Auf dem Boden in einem Zelt, auf einer Wiese oder sonstwo. Entspannt geht es zu und her. Die wichtigsten Stationen sind Jönköping und Hjö. Denn dort gibt es warmes Essen. In Jönköping die berühmten schwedischen Fleischbällchen mit Kartoffelstock, in Hjö Lasagne und gleichzeitig Morgenessen (wenn man zu meiner Zeit unterwegs ist). Bei allen anderen Stationen primär die mit Zucker aufgepeppten weichen Hefebrötchen (liegen nicht auf und gehen immer runter) und natürlich die warme Blaubeersuppe. Das sind grosso modo gemixte Heidelbeeren die dickflüssig gereicht werden. Echt lecker 😊. Dazu natürlich Kaffee, Wasser, Sportgetränke und teilweise auch Milch. Damit niemand verdurstet. 


die Strecke mit allen Posten 

In Motala hole ich heute Morgen meine Startnummer. Zur Abwechslung nehme ich das Serviceangebot in Anspruch. Meine Schaltung zickt und statt selber zu schrauben lasse ich die Profis ran. Die können das schneller und besser. Und siehe da: nach 40 Minuten kann ich das Velo wieder abholen. Die Schaltung ist perfekt eingestellt. Und die Kette ist geschmiert, die wird auch nach 300 km noch feucht sein. 


Mechanikerprofis in Aktion – geht ruck zuck und ist super organisiert 

Da nicht nur das Velo gut vorbereitet sein will, sondern auch der Fahrer, probiere ich erstmals das Massageangebot vor Ort aus. 30 Minuten Massage vom Profi für rund Fr. 40.00. Ein unschlagbares Angebot. Der Mann geht ans Werk und ich stelle fest: eine solche Massage hatte ich noch nie. Der streichelt nicht, der knetet. Es tut gut, aber anschliessend muss ich meine Knochen zuerst mal sortieren. Mal sehen, wenn’s geht liege ich heute Nacht in Jönköping nochmals auf den Tisch. Den Schulterbereich und Nacken lockern tut jeweils gut. 


hier kneten Profis 

Weiter geht’s mit der Fahrerpflege. Die nächste Station ist das Mittagessen in einer kleinen Beiz vor Ort. Die bieten diverse Menus an. Lauter Einheimische sitzen drin und essen. Passend zum Tag gibt es Menu B. Fleischbällchen mit Kartoffelstock und Preiselbeeren. Als typischer Touri lasse ich mir das schmecken. Die Kalorien werde ich ab heute Abend brauchen. 

typisches schwedisches Essen 

Zum Abschluss, bevor ich Motala bis heute Nacht verlasse, klappt noch die Brücke über den Kanal hoch. Ein dänisches Segelschiff fährt langsam in den Vätternsee hinein. 


Kanalbrücke in Motala

Zurück im Hotel Miskarp, auf dem Golfplatz von Mjölby, befinde ich mich im Fahrerlager. Deutsche, Finnen, Dänen, Norweger, Schweden und ein Schweizer. Ich glaube, die Mehrzahl der aktuellen Gäste sitzt heute Nacht in den Sattel. Links von meinem Zimmer logieren seit dem Morgen zwei Finnen. Nicht sehr kommunikativ. Kamen mit dem dicken Porsche und haben so Carbonteile, die wohl pro Stück einen fünfstelligen Betrag gekostet haben. Da ist mein Velotraum ein Traktor dagegen 😌. Mir aber alleweil lieber. 


Zimmernachbarn links von mir

Jetzt raste ich bis zum Abendessen, fahre später mit dem Zug nach Motala und mache mich startbereit. Im Block von 21.52 Uhr geht es los. Ankunft im Ziel? Vermutlich rund 16 Stunden später. Denn: es ist eine Rundfahrt, kein Rennen 😎. 


Betreffend Wetter müsste es gut kommen. Nach einem Nebel- und Sonnengemisch mit vereinzelten kleinen Schauern soll es aufmachen und am Samstag sogar bis 27 Grad werden. Bei voller Sonne. Da werde ich wohl eher zu warm als zu kalt haben 😅.

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