Bikerunde ins nahe Ausland über St. Luzisteig (713 m)

Am Samstag war Verbandstätigkeit angesagt und ich durfte die Delegiertenversammlung eines unserer Mitgliederverbände besuchen. Gelebte Tradition ist das Fazit des Nachmittags beim Zürcher Schiesssportverband. Am Abend geht’s nach Fideris. Gabi legt einen Bernertag ein und bleibt heute daheim. So habe ich sturmfreie Bude. 


Zuerst überlege mich mir, eine Skitour zu machen. Bei dem Neuschnee von dieser Woche liegt oberhalb von rund 1500 Metern noch viel Schnee. Aber irgendwie zieht es mich, da die Temperaturen mild sind, aufs Mountainbike. Rasch sind die Reifen gepumpt und ich bin bereit für die erste Ausfahrt in dieser Saison mit dem Mounti. Ich fahre hinunter nach Landquart. Dort ist der Frühling schon etwas weiter als hier oben. 

Blick gen Maienfeld 

Über Malans, Jenins und Maienfeld kurve ich hinauf Richtung Heididörfli. Auf Nebentrassen, meist geteert, gefällt das sehr. Die Verhältnisse sind top. Die Temperatur stimmt, der Wind ist zwar etwas nervig. Aber da er eher von der Seite kommt, stört er nicht so sehr. Überall zwitschern die Vögel, das Gras grünt und der Löwenzahn blüht bereits. Die Kirschbäume strahlen prächtig vor sich hin und der Gegensatz zu den verschneiten Bergen ist schön anzusehen. Auch wenn die Berge sich heute häufig hinter Wolken verbergen. 

Beim Heididörfli biege ich nach links ab und bin im Nu auf der St. Luzisteig. Auf einer Wiese weiden Schafmütter mit ihren ganz frischen Lämmern. Die sind noch so jung, sie staksen wacklig über die Wiese. So herzig 😃. 

Osterzeit = Lämmerzeit

Blick gen Falknis

Von der Luzisteig führt die Route der Strasse entlang hinunter bis zur Kaserne. Nachher geht es abrupt nach rechts weg. Die Mountainbikeroute macht jetzt ihrem Namen Ehre. Ich knete gen Guscha den Hang noch. Das ist der Wald, der mal brannte weil das Militär bei Föhn Schiessübungen veranstaltet hat. Nachher sind, man sieht es gut, wohl viele, viele Franken in den Wald investiert worden. Vor allem in Hydranten und Wasserleitungen. Alle paar Meter steht hier ein Hydrant. Sogar ein Löschmaterialdepot steht zwischen den Bäumen. Dieser Wald brennt garantiert nie mehr. Der wird beim nächsten Mal vermutlich eher weggeschwemmt. Nun, mir gefällt es hier, es riecht wunderbar nach Kiefernharz. Ich bin so gut wie alleine unterwegs. Mitten im Wald hat es einen Aussichtspunkt mit Tiefsicht hinunter nach Balzers (FL) und hinüber zu Gonzen und Alvier. 

Kaum habe ich die Grenze zum Fürstentum Liechtenstein überschritten, der saisonal aktive Velofahrer fährt um diese Jahreszeit ja im Ausland Velo, weil es dort schöner und wärmer ist (grins), beginnt es zu regnen. Ich glaube es kaum, aber es ist so. Die an den Bergen hängenden Wolken können das Wasser nicht mehr halten. So „geniesse“ ich die inkontinenten Wolken und hoffe, dass sich das wieder gibt. Denn einen Regenschutz habe ich nicht dabei. Die Abfahrt hinunter nach Balzers ist eher etwas für Förster. Mehrmals liegen umgestürzte Bäume und Sträucher auf dem Weg. Ein Durchkommen gibt es immer. Die grossen Steine, die offenbar kürzlich an mehreren Orten herunterkamen, bleiben zum Glück alleine. Man sieht, die Saison ist noch frisch und die Aufräumarbeiten nach dem Winter müssen noch erfolgen. 

Mächtig, das Schloss Balzers – und links grüsst der Alvier 

Unten in Balzers regnet es oben am Waldrand noch. Kaum bin ich weiter unten, wird es schlagartig trocken und ich kann die Wolken hinter mir lassen. Weiter fahre ich gen Rhein und dort auf den Damm auf der Liechtensteiner Seite. Bis ich am Fläscherberg ankomme. Der Wanderweg der Felswand entlang ist schmal. Aber ich komme mit dem Velo gut durch. Sicherheitshalber stosse ich es eine Weile. Denn links unten fliesst der Rhein. Da wäre ein Sturz fatal. Der Weg ist eine Trouvaille. Landschaftlich herrlich, jede Menge Vögel und gen Fläsch Feuchtgebiete und Schilf. Wunderbar. Da müssen wir mal zu Fuss durch. 

Dammfeeling wie an der Nordsee – diesmal im FL am Rhein

Frei nach Sicht, Lust und Laune fahre ich retour nach Landquart. Vom holprigen Rossweg bis zur Teerstrasse gibt es hier alles. Bei gut 43 km und etwa 580 Höhenmetern ist die Runde zu Ende. Das hat wirklich Spass gemacht! Ich lade mein Velo ein und fahre retour nach Fideris. Ich brauche dringend Futter. Da ich das Mittagessen ausgelassen habe, ist das Loch im Bauch langsam spürbar gross. 

Die Bilder von heute. 

Und die Route. 



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