Basel – Köln per Velo – 5. Etappe Ludwigshafen – Mainz

Der Schleicher. Das ist kein Velofahrer, der nicht vorwärts kommt. Nein. Das ist entweder ein Loch oder auch mehrere der Sorte in einem Veloschlauch. Die Luft entweicht extrem langsam. Du trinkst einen Kaffee, machst ein Konferenztelefon und wenn du weiterfahren willst, ist der vordere Pneu platt. Ärgerlich. So ging es mir heute. Zwei Mal! In Worms beim Dom. Ein paar Hundert Meter weiter hat es ein Velogeschäft. Wieso selber flicken wenn es Profis gibt? Der Mann wirkte. Suchte den Pneu ab und fand nichts was den Schlauch beschädigt hat. Dort drin hat es aber 2 kleine Perforationen. Na ja, kann das sein?

Ich fahre weiter und denke bald: das wird schon wieder weich vorne. Die Luft hält dann knapp 30 km. In Oppenheim dasselbe. Kaffeehaus, Telefonat, platter Vorderpneu. Ein paar Hundert Meter weiter … Genau. Der nächste Profi ist jetzt am Werk. Ich warte eine halbe Stunde und tippe den Blog.

Ansonsten ist es heute schön zu fahren. Gute Wege, ausser 20 km. Die waren zum Zahnplomben lösen. Landschaftlich abwechslungsreich. Echt nett. Zu Beginn BASF. Endlos riesig ist deren Gelände in Ludwigshafen. Wahnsinn. Einmalig ist auch die Menge von grossen Veloparkplätzen. Die müssen Tausende von Velos im Einsatz haben. Und die Recherche soeben zeigt: 36’000 Mitarbeiter arbeiten auf diesem Gelände. Für sie stehen über 13’000 Velos im Einsatz, und neu noch rund 1’500 E-Bikes. Ein Veloparadies. Ausser man sucht seinen Göppel auf dem Parkplatz. So wie der Mann in Blau.

Wo um Himmelswillen ist mein rotes BASF Velo?
Von denen gibt es über 13’000 Stück!
„Plombenschüttler“ als Bodenbelag;
gibt’s auch als Schotterpiste mit Löchern

Den Rhein sehe ich häufiger. Ich fahre durch Dörfer und übers Land. Und vor Mainz durch Weinberge. Der ewige Damm ist nun weg. Hunderte von Kilometern ist der lang. Was da von Menschenhand gebaut wurde. Das ist schon eindrücklich.

Das Wetter ist sehr angenehm. Viel Westwind (seitlich von vorn meistens), Sonne und Wolken. Mit 14 Grad kühl. Das merke ich. Ich muss mehr essen als die Tage vorher.

Jetzt ist die halbe Stunde bald um. Ich gehe mein Velo holen und hoffe, der Mann habe den Fremdkörper im Pneu gefunden. Und siehe da: Wieder im Geschäft präsentiert mir der Chef seinen Fund. Ein Dorn steckte im Pneu! Das Teil war nur von Aussen zu sehen. Drückte aber durch den Mantel und killte den Schlauch. Noch kommen ungefähr 20 km bis Mainz. Am Ende sind es heute 96.4 km. Richtig wenig im Vergleich ;-). Hier finde ich mein Favorite Parkhotel schnell. Herrlich ist das hier.
Beim Zimmer bekomme ich ein Upgrade und habe eine 1a Loge. Das wird
besser als in Ludwigshafen. Das Hotel war ok. Aber ein Fumoir, der in
den Gästeraum dampft und Büchsenfruchtsalat am Morgen? Das finde ich
nicht toll. Auch die Gäste waren speziell. Aber man kann ja nicht immer
gewinnen. Nach den fast 130 km von gestern war ich einfach froh,
angekommen zu sein.

Der Übeltäter im Grössenvergleich
Anhänger des Velotraum 🙂
beim Hotel in Mainz

 Zum Nachtessen gibt es einen Brunnenkressesalat mit Blauschimmelkäse, gefolgt von einem Clubsandwich. Begleitet wird das durch eine Erdebeerschorle (ist herrlich fein) und das obligate Hefeweizen bleifrei. Das alles mit Aussicht auf den Rhein. Mir gefällt es. Und nach dem Essen darf ich sagen: es hat gemundet.

Tagesquerschnitt in Bildern

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