Basel – Köln per Velo – 2. Etappe Breisach – Strasbourg

Die Ratte die keine ist. Die traversierenden Poulets und das, was von oben kam. Aber der Reihe nach.

In Breisach war es nach dem Aufwachen schon nass draussen. Zum Glück war das ein einsamer Schauer am frühen Morgen. Nach dem ausgiebigen Morgenessen sitzen wir um halb zehn in den Sattel. Der Himmel ist bewölkt und sieht nicht allzusehr nach Regen aus. Bald erhalten wir die Bestätigung für die Windvorhersage im Wetterbericht. Südwind! Wir fahren gen Norden. Dreimal darf geraten werden, was das für uns bedeutet. Genau: Rückenwind. Ein Fahren ist das, wie mit dem Elektrovelo. Wir sausen mit fast 30 km/h durch die Landschaft. Es ist nach wie vor trocken. In einem kleinen Weiler an der Strecke verspüren wir gegen Mittag den Wunsch nach einer ersten Pause. Und haben Hunger. Die Bäckerei schliesst um 12.30 Uhr. Kurz vorher kaufen wir eine frische Baguette und vor allem: zwei Stück Rhabarberkuchen mit Meringue Crème oben drauf. Die Dinger munden uns ein paar Minuten später herrlich. Ein wahres Geschmackswunder am Wegesrand. Schleck! Das Wetter hält.

Aber nicht mehr lange. Ein paar Kilometer nach der Mittagsrast tropft es von oben. Bald zieht es Fäden. Und am Ende fahren wir ungefähr 1/3 der heutigen 80 km im Regen und in der Vollmontur. Zum Glück ist die Strecke flach. Da geht das gut und wir schwitzen bedingt. Die heutige Strecke zeichnet sich durch eines aus: Pfeilgerade, fast keine Kurven. Dafür mit reinem einmaligen Verkehrsschild. Das warnt vor Hühnern, die den Veloweg queren. Alles dem „Canal du Rhein-Rhône“ entlang. Unter mächtigen Kastanien. Der Kanal ist heute zum Teil nicht schiffbar – und zum Teil sehr wohl. Grosse, private, Kanalschiffe liegen am Ufer. Alle bewohnt.

Auch der Kanal selber ist bewohnt. Gabi erspäht eine fette Bisamratte. Das Tier, welches eben genau das nicht ist, was es im Namen trägt: eine Ratte. Die Bisamratte ist eine Wühlmaus. Wer weiss das schon? Eine Wühlmaus, die vor allem im Wasser lebt? Ist aber so.

Schlussendlich kommen wir nach gut gewaschen in Strasbourg an. Die Velos stehen vor Dreck. Zuerst müssen wir im Hotel unsere Taschen vom gröbsten Dreck befreien. Was in der Badewanne ganz gut geht. Morgen Sonntag werden wir wohl noch die Velos abspülen. Damit wir wenigsten sehen, worauf wir sitzen. Für Gabi geht es am Sonntag heimwärts mit der Bahn. Für mich geht es weiter gen Norden.

Oben links: die Bisamratte – Mitte links die traversierenden Poulets – Unten rechts demonstriert Gabi die perfekte Infrastruktur am Wegesrand

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.