Bahnreise nach Leuven

In den Nahverkehrszügen von Waren (Müritz) nach Düsseldorf treffe ich nur Tiefeinstiege an. Also ich bin unkompliziert unterwegs wäre da nicht einer der verkehrsreichtsten Sonntage in Deutschland zu verzeichnen.

In Hamburg stecke ich samt Velo im Stau. Also in einem Menschenstau, oben auf der Galerie. Die Rolltreppe und das Perron der Geleise 13 und 14 sind voll und komplett verstopft. Ankommende Menschen kommen nicht weg und die, die auf den Zug wollen, kommen nicht hin. Nach einiger Zeit regeln Polizei und Sicherheitskräfte den übermässigen Menschenstrom. Glücklicherweise bemerke ich kurz vor Abfahrt, dass mein Zug auf Gleis 12 verschoben wurde und ich erreiche ihn im letzten Moment.

Heute auf der Strecke von Düsseldorf über die nicht mehr bemerkbare Grenze nach Holland lerne ich, dass ich nur mit dem QR-Code einer gültigen Fahrkarte die Bahnhöfe in Holland verlassen kann. Im Zug auf’s Klo? Gibt es leider nicht im holländischen Regionalzügen. Dafür sind sie an diesem gewöhnlichen Montag im Mai so leer, dass ich zeitweise ganze Wagons für mich alleine habe.

Ein erstes Mal unangenehm wird es, als der „Auslass“ aus dem Perronbereich ins Bahnhofsgebäude mit meiner deutschen Fahrkarte nicht funktioniert und: die benötigte Toilette dort „draussen“ ist. Also nochmals aushalten. In einem grösseren Bahnhof dann endlich die Rettung: die Toilette befinde sich, gemäss dem Schaffner, auf der Passerelle über dem Gleis 1. Nichts wie hin, natürlich in Begleitung mit dem vollbepackten Velo. Unglaublich: vor der Toilette der Leser für den QR-Code. Wieder öffnet sich die Türe nicht. Die SOS-Taste zu drücken erachte ich doch als zu übertrieben. Die nette Dame, die sich nach meiner Betätigung des Informationsknopfes aus dem Lautsprecher meldet, öffnet auf mein „I REALY need to…“ die Schranke. Das Fahrrad vergesse ich abzuschliessen, renne um die Ecke: 70 Cent! Das habe ich leider nicht, aber das Drehkreuz ist hoch genug um mich elegant untendurch zu schlängeln…

In einem ausgesprochen alten Zug, der als Regionalzug im Einsatz ist, entdecke ich ein WC! Dafür fehlen jegliche Veloabteile. Mein Stahlross muss wie früher mit Hilfe der Schaffnerin in das Gepäckabteil: natürlich mit extra hohem Einstieg.

Ich bin wohlbehalten in Leuven, Belgien, angekommen. Und schaue mir morgen diese interessante Universitätsstadt an.

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