Cunggel (2413 m) mit bestem Pulverschnee

Tage gibt es, die sind einfach perfekt. Gestern hat es um die 30 bis 40 cm frischen Pulverschnee gegeben. Das Quecksilber ist gen Keller gerutscht. Auf 2’000 Meter soll es maximal – 12 Grad haben. Das stimmt wohl. Beim Start auf 1’360 Meter hat es – 8 Grad. Bis ungefähr Mittag müsste das Wetter perfekt sein. Die Lawinengefahr ist erheblich. Normalerweise ist der erste Tag nach so viel Neuschnee als Tourentag nicht empfehlenswert. Heute muss es aber einfach sein. Denn die nächsten Tage ist der Wetterbericht ein wahrer Graus. Bis zu 15 Grad über Null soll es geben. 


Auf der Karte suche ich eine Tour, die von der Exposition und der Steilheit her ins Raster passt. Bald ist sie gefunden. Im Schanfigg gibt es oberhalb von Peist den Cunggel. Einen Gipfel der nahe am Matjischhorn liegt. Gemäss Führer kann man die Lawinengefahr mittels „intelligenter Spuranlage“ eliminieren. Tönt doch gut.

sieht nicht nur kalt aus – es ist kalt

meine Spur durch den Tannenwald



Am oberen Dorfrand von Peist geht es los. Ich folge für einige Minuten einer Spur vom Vortag. Dann etwas dem Winterwanderweg zur Skihütte Hochwang entlang um einen sanften Einstieg in die Tour zu haben. Beim Punkt 1’684 verlasse ich den Weg und steige anhand der Karte auf. Das ist der Sommerweg. Der führt steil nach oben. Über 200 Höhenmeter mache ich auf kurze Distanz und komme trotz der Kälte mächtig ins Schwitzen. Dafür ist der Aufstieg durch die frisch verschneiten Tannen ein Genuss. Weiter oben überholen mich zwei Tourengeher. Das heisst, ich muss nicht mehr selber spuren. Gar nicht übel. 

das Aroser Weisshorn auf der anderen Talseite

Oberhalb der Baumgrenze quere ich die weite Ebene des Hochwanggebietes. Rechts glänzt das frisch verschneite Matjischhorn in der Sonne. Das sieht frisch geweisselt schöner aus als am Dienstag. Die Szenerie ist der Hammer. Die Sonne scheint, es hat den erwähnten frischen Pulverschnee. Ich zähle, verstreut über die Strecke, 6 Personen die in derselben Spur gen Cunggel aufsteigen. Sonst hat es keine Spuren. Herrlich. 

das Matjischhorn

der Cunggel – die Abfahrt noch unverspurt – rechts steigt Nummer 1 auf 




die Abfahrtsspuren im herrlichen Pulverschnee



Auf dem Gipfel tauschen wir uns kurz über die Abfahrtsvarianten aus. Direkt in den Südhang ist die Idee. Zwei sind dort schon runter. Wir beschliessen, dass der Hang hält (er ist etwas über 30 Grad) und so fahren die nächsten zwei durch den stiebenden Pulver ab. Später die Nummer 4 und dann ich als Abschluss. Die Schwünge sind einfach nur ein Traum! Da vergisst du die Kälte glatt. Die schlägt dann weiter unten zu. Der Fahrtwind ist eindeutig gefrierschrankmässig. Ich bin froh, finde ich kurz oberhalb von Peist ein Bänkli wo ich an der Sonne etwas aufwärmen kann. Den Rest übernimmt dann wenig später die Sitzheizung im Volvo 😉.

Gipfelblick gen Prättigau – herrlich



Die heutige Tour wird mir ganz sicher in Erinnerung bleiben. So perfekte Schneeverhältnisse findet man bei uns wirklich selten. Schade soll das Wetter nun so markant ändern und sich miserabel entwickeln. 


Prachtswetter und Schnee gibt im Total auch Prachtsbilder.


Hier ging es durch: 



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