Was für ein Anfang – Matjischhorn (2460 m)

Am 26.10.2019 waren wir von Ardez nach Lavin unterwegs, in kurzen Hosen. Heute, zwei Wochen später, packen wir zum ersten Mal in dieser Saison die Winterausrüstung, inklusive der warmen Tourenhosen. Es ist in den oberen Gefilden weiss geworden. Der Winter klopft nachdrücklich an die Türe. 

Wir machen sie auf, verladen unsere Sachen ins Auto, fahren hinauf in die Fideriser Heuberge und finden die Bestätigung für das, was uns Wetterbericht und Webcam schon vorhergesagt haben. Es ist Winter. Rund 30 cm Schnee hat es gegeben, es ist mit etwa -2 Grad frisch und das Weiss ist herrlich pulvrig. Alle Hänge sind unverspurt, es ist Zwischensaison, da ist nichts los. Wir stapfen los, geniessen die absolute Ruhe und stellen schnell fest: der Schnee ist toll und liegt dick genug. Damit wir mit den Schneeschuhen nicht bis auf die Wiese durchkommen. Der Boden darunter ist gefroren. So kommen wir perfekt über die Teilstücke wo der Schnee durch den starken Wind verfrachtet worden ist. 

der Höch Stelli 

Blick von der Arflina Furgga gen Tschiertschen

der Wind als Bildhauer 

Der Klassiker Matjischhorn steht auf dem Programm. Der Aufstieg mit den Schneeschuhen ist definitiv anstrengender als wenn wir mit den Wanderschuhen unterwegs sind. Die Bewegung an der frischen Luft tut gut. Die Sonne scheint, es zieht ein kühler Wind aus Südost über das Gelände der uns merken lässt: der Winter ist da. Kaum stehen wir, wärmt die flach stehende Sonne noch etwas, aber dort wo Schatten herrscht, ist es spürbar kühl. 

Oben auf dem Gipfel mampfen wir den Zmittag, schauen in die Runde und machen uns via Nordhang auf den Rückweg auf die Heuberge. Beim Abstieg sehen und hören wir Schneehühner. Die Route können wir so legen wie wir wollen. Die Lawinengefahr ist gering da noch wenig Schnee liegt. Interessant ist die Sicht gen Sulzfluh. Unten ist es grün und oben weiss, wie ein Strich geht die Grenze durch die Landschaft. Ein Bild wie wir es hier oben noch selten gesehen haben. 

Wolkenband gen Hochwang

Unterwegs sehen wir bereits eine Gruppe mit den Tourenskis. Als wir vom Gipfel absteigen, erreicht eine Dame denselben, ebenfalls mit den Skis. Die müssen vermutlich alle Steinol Super gewachst und einen Steindetektor eingebaut haben. Es gibt zwar durchaus Stellen, wo der Schnee herrlich ist und dick genug liegt. Diejenigen, die dem Skilift entlang gen Strassberger Fürggli aufgestiegen und dann grob der Piste entlang hinunterfuhren haben aber sicher die bessere Wahl getroffen. Nun, jeder darf seine Skis dort zerkratzen wo es ihm Spass macht 😉. Wir jedenfalls warten noch etwas und benützen bis dann unsere Schneeschuhe. Es gibt da schon noch den einen und anderen Gupf den wir noch nicht bestiegen haben. 

der Clunersee im Winterkleid

Die kurze Spritztour (wenn ich die Anzahl Kilometer betrachte) hat jedenfalls den Appetit auf die Wintersaison nachhaltig geweckt. Wir sind gespannt, was uns erwarten wird. Es wäre schön, wenn die aktuellen Verhältnisse die Basis für eine tolle Wintertourensaison legen würden. 

Das Bilderbuch

Die Route: 

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.