So richtig Winter – über den Stelli (2111 m) auf den Fadeuer (2059 m)

Am 21.11.2020 habe ich diese Runde, noch in den Bergschuhen, erstmals gemacht. Heute, zum Einstieg ins Jahr 2021, ist sie wieder an der Reihe. Diesmal aber mit den Schneeschuhen. Die Tourenskis müssen daheim bleiben. Die Schneeverhältnisse sind nicht so prächtig als dass es uns auf die Latten treiben würde. 

Einmal mehr ist es heute föhnig. Gemäss Wetterbericht soll es am Nachmittag zumachen und etwas Niederschlag geben. Eines schon vorweg: wir hatten dann vorwiegend sonnige Verhältnisse. Lieber ein Irrtum in diese Richtung als umgekehrt. 

Kurz vor dem Untersäss in der Föhnstimmung



Ab Furna Hinterbergen wählen wir den direkten Aufstieg durch den Wald auf die Alp Untersäss. Es hat zwei Skitourengruppen mit je fünf bis sechs Personen. Sonst ist erstaunlich wenig los. Der Wetterbericht hat die Leute vermutlich davon abgehalten in die Höhe zu reisen. Gut für uns. Denn so ist es nicht so voll.

Blick hinüber zur Sulzfluh


Ab Untersäss verlassen wir die Hauptroute und gehen in einem weiten Bogen hinauf zum Obersäss. Auf dieser Strecke sind wir alleine und geniessen die kalten Temperaturen und den Schnee. Beim Obersäss sehen wir dann, wie verfahren der Hang hinauf zum Fadeuer ist. Der Schnee ist verblasen, brettig und nur stellenweise noch etwas pulvrig. Wir sind mit den Schneeschuhen sehr gut bedient, biegen gen Alp Pawig ab und bewegen uns in etwa der Höhenkurve entlang. Teilweise ist die Traverse etwas schräg, da der Schnee hart und verblasen ist. Bei der Alphütte setzen wir uns in die Sonne, die tatsächlich schon wärmt. Der Wind ist streckenweise erfrischend, zwar schwach, aber ziemlich bissig. 

nach dem Stelli auf dem Grat


Föhn im Rätikon

Nach dem Zmittag steigen wir auf zum Pawiger Fürggli. Kurz überlegen wir, ob der Höchstelli heute drinliegt. Entscheiden uns dann aber dagegen. Das würde uns vermutlich über eine Stunde Zeit auf den Zähler addieren. Die am Ende dann fehlt, oder dazu führt, dass wir beim Eindunkeln erst wieder unten sind. 

So wenden wir uns dem Grat entlang dem Stelli zu. Der ist mit 2111 Meter unser höchster Punkt heute. Weiter geht es dem verschneiten Grat entlang, mit Abstieg und Gegenanstieg hinauf zum Fadeuer auf 2059 Meter. Wo wir ein paar Leute treffen, die den Berg mit den Skis bestiegen haben. 

Die Aussicht ist wie immer super. Das Wetter bietet das Föhnkino. Mit einer Zugabe. Innert Minuten bildet sich im Rheintal bei Landquart eine Föhnwalze, die dann über die Bergkette des Valzeina ins Prättigau drückt. Das brodelt und nebelt, es ist eine Freude. Vor allem weil wir heute, im Gegensatz zum letzten Wochenende, nicht auf dieser Kette unterwegs sind. 

es wabbert ins Valzeina hinein



auch durch die Chlus drücken die Wolken


Auch sonst ist der Himmel spannend anzuschauen. Föhnfische, Föhnlinsen, Föhnwalzen, es gibt viel zu schauen. Die Sonne scheint und es ist oben auf dem Gipfel mit plus 2 Grad spürbar wärmer als weiter unten. 

Für den Abstieg wählen wir die Route über Wallisiten hinab auf das Untersäss. Von dort geht es im weiten Bogen auf der verschneiten Alpstrasse retour nach Furna zum Auto. 

Eine durchaus knackige Tour ist nach knapp sechs Stunden zu Ende. Der Entscheid, die Schneeschuhe statt der Skis zu nehmen war richtig. Es braucht hier ganz dringend eine gehörige Portion Schnee. Der Föhn dürfte sich schleunigst verziehen. Was er aber wohl nicht tut. 

Die Bilder des Tages. 

Sowie die Route. 


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