Carschinahütte (2236m) im Schnee

Du blickst aus dem Fenster und der Himmel ist grau statt blau. Was ist hier falsch? Des Rätsels Lösung: Der Hochnebel der sich bis auf 1900 Meter hinauf erstreckt. Der hat sich breit gemacht über Nacht. Zum Glück merken wir bald, dass der Nebel wohl nicht allzudick ist. Es scheint leicht blau durch die graue Suppe. 


Schneemässig müsste es so ab 1500 Meter gut aussehen. St. Antönien ruft, und kalt ist es. -5 Grad als wir wegfahren, und -12 Grad in St. Antönien. Solche Kühlschranktemperaturen sind wir uns noch nicht gewohnt. Oben angekommen die Bescherung: es hat jede Menge Tourenskifahrer. Die Parkplätze sind voll. Ich stelle unser Auto in eine Lücke am Strassenrand. Abends hängt unter dem Scheibenwischer ein Spendenaufruf der Kapo Graubünden. Sie würden sich über eine Einzahlung von Fr. 60.00 freuen. Das ist Förderung von Randgebieten und Tourismusunterstützung. Selber schuld wenn man im Parkverbot parkiert. 


Blick gen Schijenflue



Ausblick von der Carschinahütte 


Ein Blick in die Landschaft zeigt wunderbaren Pulverschnee der in einer Menge liegt, die gut für eine Skitour reicht. Wir aber haben die Schneeschuhe mit dabei. Tja, was soll’s. Hauptsache Schnee und der knallblaue Himmel entschädigt da ungemein. Gen Partnun schlottern wir das eiskalte Tal hoch. Als wir die Sonne erreichen, wärmt es rasch. Später sogar gewaltig. Denn die steife Bise, die uns frontal ins Gesicht bläst, wird von den Bergen abgeschirmt. Da ist es plötzlich sehr, sehr warm. Wir sind zum Glück fast alleine unterwegs. Die Skitourenmassen sind schon vorher abgebogen. 



Rechts die Carschinahütte, links der Schafberg – eine Stimmung wie gemalt 

Winterstimmung pur mit den „Dri Türm“



Genussvoll steigen wir auf, mampfen unsere Sandwiches an der Sonne und folgen den Spuren gen Carschinahütte. Die wir alsbald erreichen. Der Hüttenwart ist der einzige Mensch bei der Hütte. Er hat das schöne Wetter genutzt, um rasch zur Hütte aufzusteigen und einen Augenschein zu nehmen. Da es empfindlich zieht und sackkalt ist, brechen wir bald auf und steigen in einem weiten Bogen ab nach St. Antönien. 


nochmals die Schijenflue – im Abendlicht 


Schlussendlich kommen wir mit der untergehenden Sonne beim Auto an. Etwas überrascht sind wir über die Länge der Tour und die Höhenmeter. Denn wir sind ohne grosse Planung losmarschiert. Ich hatte sogar eine Karte dabei, darauf fehlte bloss das Stück, wo wir uns heute bewegten … Nun, das ist eine schöne Schneeschuhtour geworden, mit viel Sonne, Schnee, Wind und dem Beweis, dass der Windchill-Faktor keine Erfindung ist. 



Die Bilder des Tages liegen hier


Und die Route ist diese hier. 


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