Nein, nicht die von Ado mit der Goldkante um eine alte Werbung zu erwähnen. Sondern die von der Sonne mit der grünen und roten Farbe. Auch bekannt als Nordlichter.
Der Wetterbericht sagte ein einigermassen klares Fenster voraus für die Zeit von gestern Abend 20.00 Uhr bis etwa Mitternacht. Ich bin ausgerückt und mit dem Auto an denselben Ort gefahren wo ich heute schon für die Wale war. Und was passiert? Bereits auf der Fahrt sehe ich erste schwache Nordlichter. Zu wenig für Fotos, aber immerhin ist Aktivität da. Ich fahre weiter. Bei der „Touristenabschussrampe“, siehe Bild von vor ein paar Tagen im Blog, mache ich einen Halt. Es leuchtet wunderbar über den Bergen. Wäre bloss der starke Wind nicht. Der bläst mich hier oben fast weg. Die ganze Aussichtsplattform zittert in den Windböen. Suboptimale Bedingen für gute Fotos. Langzeitbelichtung und alles wackelt? Das gibt bloss Ausschuss. Ich packe ein und fahre weiter nach Tungeneset. So heisst der Aussichtspunkt direkt am Meer mit der tollen Sicht auf die Teufelszähne.
Und auch da draussen ist der Himmel mehr oder weniger klar. Es leuchtet. Ich freue mich. Mache jede Menge Bilder und frage mich, ob das Leuchten auch mal wieder aufhört. Nicht wirklich. Aber Wolken verdunkeln den Himmel immer mehr. Ich packe zusammen und fahre gen Hamn zurück. Dort fahre ich vorbei, denn vor mir sehe ich Richtung Andenes wieder Nordlichter. Ein paar Kurven weiter kann ich das Auto ab- und mich aufstellen. Dann geht es los. Nordlichter in einer Stärke wie ich sie noch nie gesehen habe. Grün und Rot! Die Umgebung wird hell. Vorhänge wandern über den Himmel. Ich bin hin und weg und begeistert. Heute sind die Lichter ganz anders als am letzten Samstag. Der Vollmond fehlt, der steckt hinter den Wolken. In der Dunkelheit wirken die Nordlichter stärker. Es ist schlicht und einfach wunderschön.
Am Ende habe ich zwischen 21.00 und 24.00 Uhr fotografieren können. Unterbrochen nur von den Autofahrten vom einen an den anderen Punkt. Der Nachthimmel war permanent von Nordlichtern beleuchtet.
Als ich um Mitternacht zur Wohnung gehe, kommt mir ein junger Mann mit Fotoapparat und Stativ entgegen. Er spricht mich auf Norwegisch an. Ich gebe auf Englisch Antwort. Er ist Fotojournalist und macht eine Reportage über den Tourismus hier auf Senja. Vor allem im Winter, mit den Nordlichtern und den Walen. Mal schauen, er will mich beim Morgenessen interviewen. Ob’s stattfindet? Die Publikation heisst „Dagens Næringsliv“ und ist hier in Norwegen offenbar sehr bekannt.
Hier eine Auswahl der heutigen Vorhangshow auf Hamn i Senja in Norwegen.
