Und es ging wieder 1809 Höhenmeter runter

Über Nacht sind Wolken aufgezogen. Der Wind pfeift über das Gipfelplateau. Als ich um 05.30 Uhr aus dem Fenster schaue stelle ich fest: das wird nichts mit Bildern vom Sonnenaufgang. Bis 08.00 Uhr schlafen wir weiter. Dann ein rasches Zmorge, zusammenpacken und runter geht es vom Berg. Es warten ein paar Höhenmeter auf uns – die 1800 von gestern nämlich. Die haben wir in  2 1/2 Stunden in die Schuhsohlen gepresst. 


Oben ist der Wind wie erwähnt stark. Er reisst zum Teil ganz schön an unseren Rucksäcken. Dazu kommt ein ganz feiner Nieselregen vom Himmel. Zu wenig Wasser um nass zu werden. Zum Glück. So bleibt es bis wir im Tal sind. Unten essen wir ein Eingeklemmtes und siehe da: die Tropfen werden dicker und der Regen beginnt. Das ist einmal mehr eine absolute Punktlandung. Was haben wir wieder für ein Glück gehabt. 


Wir fahren von Loen nach Hjelle, wo wir eine Ferienwohnung bis Samstag gemietet haben. Bis dann ist schlechtes Wetter angesagt. Auf dem Weg dahin schauen wir beim Nationalparkcenter Jostedalsbreen vorbei. Wir wollen die kleine Ausstellung anschauen und eventuell den Film zum Park und Gletscher sehen. Auf der Fahrt haben wir einen Bus vor uns. Der biegt in denselben Parkplatz ein. Und dann flutet eine Horde Deutscher das Nationalparkcenter. Wir ergreifen sofort die Flucht. Morgen ist auch ein Tag. Diese Touristenhorde brauchen wir nach der Ruhe auf dem Berg definitiv nicht. 


Die Wohnung ist gepflegt, sauber und gemütlich. Zuerst duschen wir und dann geht es ab zum Einkauf. Wieder zurück nehmen wir die Waschmaschine in Betrieb. Die Bergklamotten haben nach drei Tourentagen Bedarf nach Waschmittel und sauberem Wasser. 


Hjelle ist ein ganz kleiner Ort. Absolut ruhig gelegen an einem See. Die Hauptstrasse geht durch ein Tunnel aussenrum. Perfekt. Über den Ort müssen wir uns noch informieren. Jedes zweite Haus ist mit einer Erklärungstafel beschriftet. Ein altes Hotel (gut im Schuss) hat es hier und offenbar ist das ein Touristenziel. Vermutlich liegt das an den schönen alten Holzhäusern. Ihr seht, liebe Leserinnen und Leser: Manchmal gehen wir einfach irgendwohin und wissen noch gar nicht mal, was an diesen Orten so los ist. 


Auf der Tour habe ich übrigens meinen neuen Bach-Rucksack eingeweiht. Der Slim Mac 2 ist bei mir für grössere Gepäckmengen gedacht und hat einen über 20 Jahre alten Vorgänger abgelöst. Der Rucksack hat die Tour mit Bravour bestanden. Ein guter Kauf. Bloss ein Nachteil ist riechbar: nach einer Tour müffelt das Teil schon wie eine halbtote Ziege. Damit muss ich gleich mal mit Waschmittel ran. 

Unter diesem Link ist die Fotosammlung unserer Reise zu finden. 

Heute war es dann grau – bis auf unseren Znacht 🙂


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