Nicht im, sondern auf dem Alpstein (2298 m)

Die Velos stehen im Keller. Wir haben Lust auf eine Bergwanderung. Beim aktuellen Wetter ist daheim bleiben keine Option. Mir fällt ein, dass ich schon länger in der Gegend von Tschiertschen eine Wanderung machen will. Der Tourenführer weiss Rat. Sogar eine Wissenslücke schliesst er. Bis gestern dachte ich, den Alpstein gibt es als Berggruppe. Ich hatte keine Ahnung. Denn den Alpstein gibt es auch als Gipfel. Der ist 2298 Meter hoch und sitzt direkt über Tschiertschen. Da wollen wir rauf. 


Früh um 04.30 Uhr stehen wir auf. Der Tag soll heiss werden und wir wollen die morgendliche Kühle geniessen. Kurz vor 09.00 Uhr brechen wir in Tschiertschen auf. Das Dorf ist sehr hübsch anzusehen und nicht durch nicht passende Neubauten verschandelt. Da wir die letzten beiden Wochen mit dem Velo unterwegs waren, gehen wir den Aufstieg gemächlich an. Für das Wandern braucht es andere Muskeln als für das Velofahren. Der Aufstieg verläuft im Ruchtobel. Es ist schattig, kühl und sehr wohltuend erfrischend hier bergauf zu gehen. Beim Punkt 1683 drehen wir gen Urden. Das sind zwei Alpen die am Fuss des Alpsteins liegen. 

Am Wegesrand erleben wir eine Premiere für uns. Es kommt ja vor, dass man Erdbeeren oder Heidelbeeren findet. Wir kommen an einer Stelle vorbei, da gibt es Heidelbeeren, Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren. Alle voll reif und in schönen Mengen. Das ist kein Garten, sondern die wilde Natur wo wir diese Vielfalt geniessen. Wir verbringen die Pause mit dem Sammeln und Essen der süssen Früchte. Das ist eine leckere Sache. 

Weiter geht es und kurz vor der Schafalp (das ist eine Kuhalp), geht der Weg links weg gen Gipfel. Über eine Weide mit Mutterkühen mit ihren Kälbern, die wir in gebührendem Abstand umkurven, absolvieren wir die letzten Höhenmeter. Bald stehen wir auf dem Alpstein. Von dem man einen herrlichen Blick auf Chur, das Calanda- und Ringelspitzmassiv sowie das ganze Schanfigg hat. Im Rücken türmt sich das Aroser Weisshorn auf und auch die Hörnlihütte von Arosa sieht man gut. 

Der Tag in Bildern 
Beim Abstieg nehmen wir einen anderen, etwas direkteren Weg, hinunter nach Tschiertschen. Wo wir einkehren. Im „The Alpine Resort“ – nagelneu renoviert und marketingmässig positioniert. Mit Geld aus Malaysia. Das Hotel aus dem 19. Jahrhundert ist komplett renoviert worden. Offen ist es wieder seit Dezember 2015. Und sieht richtig gut aus. Vielleicht ist das dann mal eine Station für uns. Tschiertschen jedenfalls ist schön ruhig, nicht touristisch und durchaus mal für eine Ski- oder Schneeschuhtour geeignet. 

Auf dem Rückweg haben wir auf der Strasse mehrmals Riesenraupen angetroffen. Die sehen aus, als ob daraus ein Deltasegler schlüpfen wird. In der Realität sind es vermutlich Raupen des Schwalbenschwanzes.

Schwalbenschwanz? 
Ein paar Bilder vom Tag gibt es hier

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