Arpelistock (3035 m) – 2 x prächtig

Morgens um 03.45 Uhr piept am Freitag der Wecker. Das ist der Moment, wo man daran denkt, das Hobby zu wechseln. Um kurz nach 10 Uhr finden wir uns in Godey im Derborance-Tal im Wallis wieder. Dazwischen liegen eine Zug- und vor allem eine sehr sehenswerte Postautofahrt vom Bahnhof Sion hinter uns. Die Postautostrecke krallt sich richtiggehend an die Felswand und geht durch viele sehr, sehr enge, direkt aus dem Fels gesprengte Tunnels. Da ist es gut, fährt der Chauffeur vorsichtig und hat sein Postauto im Griff. 


Unsere Knabenschiessentour startet in Godey. Maria, Helen, Ali, Gabi, Chrige und ich brechen von dort gen Santeschpass auf. Maria hat die Tour entworfen und wir stellen bald fest: Das ist ein Volltreffer. Das Derborance-Tal hat seine eigene Geschichte, die geprägt ist durch zwei grosse Felsstürze in den 1700-er Jahren. Unser Weg führt uns zu einem kleinen Pass leicht westlich des Sex Rouge. Die Landschaft bietet viel Abwechslung. Im unteren Teil ist es dem Weg entlang schön grün, die Blumen blühen um die Wette. Weiter oben geht es mit einer Seilsicherung und einer Treppe einen Stock höher in felsigeres Gebiet. Die Aussicht retour ins Derborance-Tal ist prächtig. Als wir beim Passübergang ankommen, erblicken wir unser Tagesziel vom Samstag, den Arpelistock. Und die ganze Sanetschebene. Das Wetter ist traumhaft, schön warm, etwas Wind, blauer Himmel und Sonne. Dem sagt man Bilderbuchwetter. Die Karstlandschaft am Fusse des Oldenhorns leuchtet hell im Licht. 


der prächtige Freitag im Bild 

Weiter geht es Richtung Hotel Restaurant Sanetsch. Unserem Tagesziel und Übernachtungsort. Gemäss Internetauftritt sieht das Hotel nett aus und wir sind gespannt. Bald erkennen wir: was auf Bildern nett aussieht, präsentiert sich in der Realität manchmal anders. Keine Anzeichen von Gastfreundschaft lassen sich erkennen. Wir als Gäste sind hier wohl mehr ein Störfaktor der durch die ja nicht gerade extravaganten Wünsche Arbeit verursacht. Das spüren wir schnell und klar. Das zieht sich durch die ganze Aufenthaltsdauer durch. Am Schluss ist das Fazit klar: Das Hotel wäre nicht übel, aber das Personal müsste man schleunigst und komplett auswechseln. Aber so? Keine Ahnung wie lange das noch „gutgeht“. 


Der Samstag gehört dem Arpelistock. Der sitzt so quasi oberhalb des Hotels und ist unser Tagesziel. Langgezogen ist der Grat, und auf dem steigen wir auf. Wiederum bei bestem Wetter. Wir haben wirklich traumhafte Verhältnisse erwischt. Auf einem kleinen Sattel machen wir eine Pause. So um die Hälfte der gut 1’000 Höhenmeter sind hier absolviert. Der Pfad wird nach der Pause merklich steiler. Was den Vorteil hat, dass die Höhenmeter rasch schmelzen. Die Schlüsselstelle soll ein Teil rund 100 Höhenmeter unter dem Gipfel sein. Blockige Felsen, T4. Ehrlich gesagt merken wir davon erst etwas, als wir den platten Weg zum Gipfel sehen. Aha, das war die Schlüsselstelle? Die ging problemlos vorbei. Keine 10 Minuten später stehen wir neben dem Gipfelkreuz. 


Aussichtig ist es hier oben, wir sehen hinüber zu den bekannten 4000-er Gipfeln, die im Dunst ein wenig verschwimmen. Das Oldenhorn grüsst von gegenüber und wir stellen fest: rundherum sind viele Gipfel in den Wolken, aber der Arpelistock steht hell und klar da. Am Freitag trug der Berg übrigens eine Wolkenkappe. Wir haben also Glück, sehen wir so viel. 


Hinunter geht es durch die steinige Landschaft auf dem selben Weg wie hinauf. Bis hinunter zum Sanetschpass. Dort zweigen wir ab gen Luftseilbahn hinunter nach Gsteig im Saanenland. Die Bahnfahrt spart uns über 850 Höhenmeter. Ohne die Bahn hätte es 1’800 Höhenmeter im Abstieg gegeben. Was doch ein wenig viel ist. So begnügten wir uns mit gut 1’000 davon.


Und der Samstag hielt voll mit – wieder prächtig 

Die beiden Tage waren ein totaler Genuss, Chrige durfte ihren ersten 3’000-er geniessen und wir alle konnten mal wieder so richtig ausgiebig mit dem öV durch unser schönes Land gondeln. 


Alle Bilder sind hier zu finden. 

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