Hasi, du darfst – Salginatobelrunde obendurch

Hasi? Das hoppelt dann später durch den Text. Das Salginatobel ist eine bekannte Grösse hier in der Gegend. Stichwort Weltmonument Salginatobelbrücke. Das Tobel wiederum erstreckt sich auf über 2’000 Meter hinauf. Fast bis zum Girenspitz. Uns ist schon vor längerer Zeit der Weg aufgefallen, der oben, auf über 2’000 Metern, den ganzen grossen und weiten Kessel umrundet. Auf 2’143 Meter beginnt diese Umrundung und führt am Ende bis zum Fusse des Sassauna auf der anderen Seite. Genau diese Route nehmen wir heute unter die Füsse. 

Da gehen wir von rechts nach links alles oben durch 


Zaunkunst

Zuerst geht es mit dem kleinen Postbus auf der halsbrecherisch schmalen Strasse hinauf nach Schuders. Von dort steigen wir die erste steile Portion auf bis wir im malerischen Schuderser Maiensäss ankommen. Das Wetter verhält sich eigenartig. Eine Störung hängt bei den Calandas herum, es sieht aus, als ob es dort schneien würde. Es sind aber sehr hohe Wolken, die ganz langsam ins Tal hinein ziehen und die Berge verschleiern. Bis nach dem Mittag geht das so. Bei uns im Kessel haben wir Glück. Es ist meistens zum Teil sonnig und nur für kurze Zeit schattig. 


Vom Maiensäss aus steigen wir weiter auf. Alles auf dem Rücken der bis zum erwähnten Punkt 2’134 unterhalb des Höchstelli führt. Dort zweigen wir nach links ab und beginnen die Umrundung des grossen Kessels. Der Weg ist schon vom Tal aus gut sichtbar. Man meint fast, es führe eine Strasse da oben rum. Steht man aber dort, ist das ein schmaler Fussweg, der manchmal eher einer Wegspur gleicht, von Menschen wenig begangen ist, dafür aber von Gämsen häufig frequentiert wird. Jedenfalls lesen wir das aus den Spuren. 



Die Aussicht vom Weg ist der Hammer, die Route ebenso und wir sind glücklich, diese Superrunde entdeckt zu haben. Noch besser wird es, als wir die ersten Rudel mit Gämsen entdecken. Am Ende haben wir heute sicher über 50 Gämsen in diversen Rudeln gesehen. Das Gebiet ist ausserordentlich wildreich. Das Hasi lässt grüssen und hoppelt weiter unten durch den Text. Zuerst passieren wir zwei alte Bunker aus dem 2. Weltkrieg, die zur Grenzbefestigung der Schweiz gehört haben. Die Grenze zu Österreich ist hier oben in Sichtweite. Vom Fadurer Fürggli aus schauen wir hinüber. Zur Schesaplana und all den Bergen die zu dieser Kette gehören. Auf der Nordseite liegt schon Schnee. Bei uns, auf der Südseite, ist es so gut wie aper. 

Schesaplana


Spezielle Wetterstimmung


Oben dunstig, unten klar 


Vom Fadurer Fürggli, auf 2186 Meter, geht der Weg hinab zum Mittelsäss. Und jetzt kommt es, das Hasi. Als wir kurz anhalten um Kleider auszuziehen, meine ich eine Fata Morgana zu sehen. Ich drehe mich um und schaue einem weissen Hasen ins Gesicht. Da hockt doch plötzlich ein Schneehase etwa 20 Meter vor uns vor seinem Bau und schaut uns an. Wir schauen zurück. In aller Ruhe montiere ich das Tele auf die Kamera. Der Hase schaut. Ich knipse, der Hase schaut, ich pirsche mich näher ran und knipse, der Hase schaut. Bis ich wohl weniger als 5 Meter vor im stehe. Da hat er genug und huscht in seinen Bau unter einer grossen Felsplatte. Einen Schneehasen von so nahe und in der Ruhe haben wir noch nie gesehen. Ob er weiss, dass er mit seinem schneeweissen Fell im Moment in der Landschaft so richtig leuchtet? 



Auf dem Mittelsäss, wo wir uns den Zmittag zwar spät, dafür umso sonniger, munden lassen, bereiten wir uns mental auf die kommenden Höhenmeter vor. Grad so nach dem Essen wieder 200 Meter hinauf ist immer etwas anstrengend. Aber es kommt wie es kommen muss. Wir steigen auf, schwitzen und sehen einmal mehr Gämsen. Bei Freischa erreichen wir den Grat des Sassauna, überschreiten die Ecke und steigen in einer weiten Kehre ab zur Seilbahnstation Eggli. Von wo uns die kleine Gondel sanft ins Tal nach Fanas schaukelt. Die Wartezeit bis das Postauto kommt geniessen wir im Gasthaus Alpina. Das ist kein Restaurant mehr. Aber der grosse Raum wird genutzt wie ein grosses Wohnzimmer und man darf sich mit Getränken, usw. selber bedienen. Ein gelungenes Konzept! 

Herrliche Herbststimmungen



Seilbahn Fanas – Eggli 

Die Bilder vom Tag. 

Mit der Route. 


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