Glärnischhütte (1992 m) mit Spezialeinrichtung

Lange schon einmal wollte ich zur Glärnischhütte. Gabi war diese Woche mit ihrer Schwester zur Balmhornhütte im Gasterntal aufgestiegen. So passte mein Hüttenwunsch perfekt. Mal kein Gipfel. Aber trotzdem genug km und vor allem auch Höhenmeter.


In der Morgenfrische brechen wir im Klöntal auf. Zuerst folgen wir dem geteerten Strässchen das bald in einen Kiesweg übergeht. Steil geht es bergauf. Der Weg führt uns auf die Käsernalp. Wo wir einen kurzen Boxenstopp einlegen und in der Alpbeiz am Wegesrand etwas trinken. Die Verhältnisse sind 1a. Trockene Luft, Wärme aber nicht Hitze und blauer Himmel. Während unserer Pause marschieren eine ältere Dame und ein älterer Mann mit ihrem Enkelkind an uns vorbei. Dazu bald mehr.


Wir brechen wieder auf und steigen weiter auf. Der Weg wird nun zum Bergpfad. Und führt uns durch eine Blumenwiese von riesigem Ausmass wie wir sie selten gesehen haben. Einmalig schön ist das. Alles steht in voller Blüte. Wir sehen Türkenbunde, Feuerlilien, Fingerhüte, Eisenkraut und jede Menge anderer Pflanzen. Ein richtiges Floraparadies durchwandern wir.


Bald holen wir die besagte Dreiergruppe ein. Der Junior ist express unterwegs und hängt seine Grosseltern ab. Am Ende steigen er, der 11 Jahre alt ist, und ich als Erste zur Hütte auf. Der junge Mann drosselte sein Tempo etwas. Sonst hätte er mich auch abgehängt. Ein paar Minuten später folgt Gabi und viele, viele Minuten später der Grossvater. Der seinen Enkel wieder einsammelt. Der hätte nämlich unten mal warten sollen. Kämpft aber mit dem Problem, dass er selber problemos 8-stündige Touren machen könne, ihm aber weder Vater, Mutter, Schwestern und wie wir heute sehen, Grosseltern nachkommen. Und ja: er ist wirklich schnell und sicher unterwegs. Ich glaube, hier wächst ein Tourengänger heran. Bei der Hüte spendiere ich ihm einen grossen Eistee für seine Leistung und später steigt er mit dem Grossvater wieder ins Tal ab.


Bei der Hütte ist es um halb zwölf am Mittag ruhig. Wir gehen bald ein paar Schritte weiter um unsere Eingeklemmten zu essen. Und dann passiert es: die Bergsteigerauswurfklappe oberhalb der Glärnischhütte öffnet sich. Fast eine Stunde lang steigen, ich übertreibe nicht, Schlangen von Berggängern zur Hütte ab. Die kommen alle vom Glärnisch. Teilweise geht es zu wie in einem Ameisenhaufen. Wir sind froh, sind wir ein Stück neben der Hütte. Die muss vermutlich voll gebucht gewesen sein. Ob die für den Gipfel Platzkarten verkauft haben? Oder musste man sich den Platz in der Schlange irgendwo vorher buchen? Ziemlich extrem.


Beim Abstieg dürfen wir dann die Menschenmenge geniessen. Flott steigen wir ab. Und stecken weiter unten hinter einer Damengruppe mit Bergführer fest. Top Ausrüstung, alles neu, so sind die Damen unterwegs. Und haben nach vermuteten 2 Tagen Tour in ungewohntem Gelände sicher ein schönes Erlebnis gehabt. Bloss kommen sie nicht gerade flüssig vorwärts. Der Bergführer ist aufmerksam und wir können bald mal überholen. Rassig geht es wieder runter ins Tal zum Auto. Wo wir rund 17 km summieren und mit 1139 Höhenmeter anreichern. Das gibt heisse Füsse. Der Bergbach neben dem Parkplatz kommt wie gerufen. Bald stehen wir im eiskalten Wasser und kühlen uns. Was für ein Genuss. Das macht frisch.


Im Restaurant Plätz geniessen wir den wohlverdienten Glacéhalt und dann geht es heimwärts. Die Blumenbilder verarbeiten. 


Blumige Aussichten

Und in dieser Gegend sind die Blumen daheim 🙂


Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.