Fuorcla Val dal Botsch (2677 m) als Herbsttraum

Vorbereitung für Leserinnen und Leser

Blogleserinnen und Blogleser kühlen bitte den Leseraum auf 0 bis minus 3 Grad ab. Mütze und Handschuhe montieren hilft, dann die Haustür öffnen um einen leichten Luftzug zu imitieren der eine Bise darstellt. Sonnenschein und farbige Bäume runden die Deko ab und schon sind die Verhältnisse fast so toll wie heute in der freien Natur.

Tarasp Fontana in der Morgenkälte

Die Tour

Am letzten Samstag haben wir das Val Plavna auf unserem Weg auf den Crap Putèr gestreift. Es hat Lust auf mehr gemacht. Was wir heute in die Tat umsetzen. Der Start ist erneut in Tarasp Fontana, von wo wir bis zur alten Säge bei Resgia Plavna, der Alpstrasse entlang, aufsteigen. Weiter gehen wir direkt dem Bach Aua da Plavna, entlang aufwärts.

Es hat so um die minus drei Grad, allenthalben ist der Boden und das Wasser gefroren. Es riecht nach Winter und sieht mit den Schneeresten auch so aus. Unweit oberhalb unseres Weges scheint die Sonnen vom strahlend blauen Himmel. Die Lärchen werden laufend farbiger. Zusammen mit den weissen Gipfeln, die das Tal einrahmen, ist die Szenerie einmalig schön. Wer Bilder aus Kanada kennt, dem gefällt es hier garantiert auch.

Kieswerk?

Das Tal ist eigentlich eine sehr, sehr grosse Fläche die mit Kies gefüllt ist. Meterdick muss es hier liegen. Der Bach verschwindet an vielen Stellen unter dem Kies und ist weder sicht- noch hörbar. Es ist total still, die Eindrücke sind gewaltig.

Etwas weiter oben, wo der Bach wieder an der Oberfläche fliesst, haben sich eisige Flächen und Strukturen gebildet. Sie blitzen und glänzen in der Sonne und brechen, bedingt durch die Wärme, langsam auf. Wir erkunden die Gegend in aller Ruhe und staunen ob dieser Vielfalt.

Alp und weiter

Auf der Alp sitzen wir an die Sonne, geniessen den Zmittag und werweissen, ob der Übergang über die Fuorcla Val dal Botsch machbar ist oder nicht. Von unten sieht der Hang, durch den der Weg führt, sehr winterlich weiss aus. Es hat aber Leute, die absteigen und das sieht ganz ok aus.

Um genau einschätzen zu können, ob wir da durchkommen oder nicht, steigen wir auf bis zur Stelle, wo der Weg im Schatten des Hanges so weiss aussieht. Aus der Nähe betrachtet ist schnell klar: das klappt. Unten liegen vielleicht 5 cm Schnee und der Weg ist gut begehbar. Oben, kurz vor dem Übergang, hat es an die 10 cm Schnee und der Weg ist weiss. Da der Schnee pulvrig und kalt ist, greifen die Sohlen gut und wir rutschen nicht. Vom Gefühl her ist es fast wie auf einer Skitour. Es ist kalt, schattig, es zieht und es hat Schnee.

Ab in die Sonne

Mit Ausnahme des weissen Hanges ganz oben und dem Wald ganz unten, dürfen wir schon im Aufstieg die Sonne geniessen. Auf der Fuorcla wechseln wir vom schattigen Nordhang in den sonnigen Südhang. Der Abstieg führt uns durch den Nationalpark hinunter ins Hotel Il Fuorn. Bei perfekten Verhältnissen. Auf der Terrasse geniessen wir ein kaltes Bier (passend zu den kühlen Temperaturen), bevor wir ins Postauto steigen, das in Zernez Anschluss auf den direkten Zug nach Küblis hat. Ein perfekter Wandertag liegt hinter uns. Der Genuss war gross! Und die Farbenpracht noch viel grösser.

Das Bilderbuch des Tages.

Mit der Route:

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