Auf das Seehorn (2238 m)

Fast vier Jahre ist es her, seitdem wir letztmals vom Gipfel ins Tal geblickt haben.

Die Wahl des Wegs

Im März 2020 hat sich das Seehorn verändert. Eine gehörige Portion Fels löste sich und rutschte zu Tale. Notabene im Steinschlagwald. Seit dem war eine der Wegvarianten gesperrt. Im Herbst 2020 ist über die vermutete Ursache für den Felssturz geschrieben worden. Ein seltenes Ereignis sei das gewesen. Wir haben heute Lust, nicht auf dem üblichen Pfad auf den Berg zu wandern. Sondern dort durchzugehen, wo sich der Berg verändert hat. Gemäss Schweiz Mobil gibt es nämlich einen neuen Weg. Was wir nicht wissen ist, wie neu dieser Weg ist, nämlich brandneu. Ende Mai wurde via Zeitung mitgeteilt, dass die neue Route nun fertig sei google ich heute. Der Fall ist klar, das ist unser Weg. Jedenfalls fast. Denn Gabi entdeckt auf der Karte eine Wegvariante, die ziemlich direkt nach oben führt. Die nehmen wir.

da kam viel Material – und vor Ort ist das steiler

Der Aufstieg

Der neue Weg ist lohnend. Verläuft er doch meist im schattigen Wald. Zuerst geht es nur leicht bergauf. Was sich dann aber bald ändert. Auf relativ wenig Distanz kommen die ersten Höhenmeter dazu. Vorbei am Felssturz, der eindrücklich aussieht, geht es weiter hoch. Bis zum Klettergarten am Seehorn. Da schauen wir auf der Karte nach, wo wir durchmüssen. Schmal geht es weiter, das Weglein schlängelt sich am Fels entlang, vorbei an grossen Steinschlagnetzen, bis es draussen am Grat rechts nach oben abzweigt. Da geht man besser nicht weiter geradeaus. Sonst gibt’s ein Bad im Davosersee. Mit ein paar hundert Metern Anlauf von oben.

freundliche Markierung
sanfter neuer Weg
nach der Schlüsselstelle, vorbei am „Vorgipfelsteinmann“

Ein kleines Stück des Wegs ist mit Stahlbügeln für die Füsse ausgestattet, an denen man sich auch halten kann um nach oben zu kommen. Mit den Händen am Fels festhalten ist dann die nächste Stufe um hochzukommen. Diese kurzen Kraxeleien sind bald vorbei. Weiter geht es unschwierig bis hoch zum Steinmann auf dem Gipfel des Seehorns.

bebauter Seehorngipfel

Oben sein und geniessen

Wir sind zeitig unterwegs heute, was dem Wetter geschuldet ist. Das ab Mittag nicht mehr so toll sein soll. Beim Aufstehen ist der Himmel wolkenlos. Ein spürbarer Wechsel zum Samstag. An dem wir nicht in die Höhe konnten, weil sich alle Berge in Wolken versteckten. Als wir heute in Stilli starten, hat es schon die ersten Quellwolken.

Die Aussicht ist prächtig. Mit dem Feldstecher gehen wir Details auf den Grund. Aber auch ohne Optik gibt es von hier oben viel zu sehen. So die immer grösser werdende Klinik unterhalb von Davos Wolfgang. Da wird gebaut wie wild. Oder der Blick auf den Davosersee. Oder eine Alpstrasse, die wir wohl bald näher unter die Lupe nehmen mit den Mountainbikes. Ja, langweilig ist es nicht. Leute hat es auch, aber nicht allzuviele und vor allem hat es viel Platz für alle.

rechts der Davosersee, links die Stadt

Runter und das war’s

Über den Chaltbode gehen wir abwärts. Das gibt eine kleine Runde. Bis wir gegen Ende wieder auf den neuen Weg stossen, der uns runter zur Stilli bringt. Plötzlich ist die Sonne weg. Der Himmel ist bewölkt, es ist dunstig. Kommt Regen oder nicht? Der Blick auf das Radar zeigt, dass es am Abend feucht werden könnte. Das passt, denn so haben wir genügend Zeit, das Draussensein auf der Terrasse in Fideris zu geniessen. Kurze Wanderungen haben auch ihre Vorteile.

Die Bilder des Tages.

Mit der Route.