Ab durch die Mitte wenn das Strichwetter herrscht – Alpentour Albulatal

Es herrscht Strichwetter. Die Wolken haben sich auf gut 2000 Meter installiert und bewegen sich nicht. Trüb ist es, aber immerhin trocken. Und ein rechtes Stück kühler als Ende letzter Woche, was sehr angenehm ist.

Hoch hinaus ist heute kein Plan, da sähen wir wohl gar nie etwas. Die goldene Mitte findet Gabi im Albulatal mit der Alpentour Albulatal. So etwas wie eine „Haute Route“ weit oberhalb des Talbodens. Das sehen wir uns heute im Detail an. Ab Davos Wiesen steigen wir zuerst mal steil auf. 

Kirche Davos-Wiesen


Auf der Wiesner Alp hat im November 2007 ein Grossbrand gewütet und 14 der 40 Maiensässe zerstört. In der Zwischenzeit sind sie wieder aufgebaut. Die Aussicht ist sehr schön, auch wenn die Berggipfel in den Wolken stecken. Ab jetzt bewegen wir uns meistens zwischen gut 1800 und maximal 2000 Metern. Die Route führt durch den lichten Bergwald. Immer wieder stehen uns steile Tobel im Weg die der Weg durchquert. Das stetige Auf und Ab gibt wacker Höhenmeter auf dem Zähler und ist, trotz der sehr angenehmen Temperaturen, stellenweise ziemlich anstrengend. 

Wiesner Alp 


Strichwetter 


Wie der Name der Route schon sagt, spielen die Alpen eine wichtige Rolle. Immer wieder erreichen wir eine neue Alp. Grosse, mit weiten Wiesen genauso wie kleine, die mehr einer Lichtung im Wald entsprechen. Stellenweise verläuft der Weg auf Alpstrassen, bevor er sich wieder schmal und eng im Wald verschlauft. Es riecht nach Harz und Kräutern. Ameisenhaufen hat es in so grosser Zahl wie wir sie selten gesehen haben. Die Pilze spriessen und in den letzten Tagen muss es hier stark geregnet haben. Vielerorts hat es Schäden am Weg. Im einen Tobel ist der Weg ganz weg und wir müssen etwas kreativ werden um diese Hürde zu überwinden. Es klappt, wir können weiter. An einer Stelle hat es sogar eine Hängebrücke. Sie wurde 2018 gebaut und überwindet einen Bach. Die Bäche sind sowieso ein Thema. Heute, bei trockenem Wetter, sind alle Bachquerungen kein Problem. Bei Regenwetter möchten wir aber nicht hier unterwegs sein. Das sind mächtige Bäche die da herunterkommen. 

einer der vielen Pilze


die Herbstzeitlosen blühen


etwas herumhängen 



Hängebrücke über das Tobel La Vals 

In der Gegend von Brienz, dem Dorf welches durch die Bergsturzgefahr sowie durch die langsam zu Tale rutschende Platte auf der es sich befindet, bekannt ist, sehen wir das Gebiet mit dem passenden Namen „Igl Rutsch“. Da ist der ganze Berghang in Bewegung. Mächtige Risse sind sichtbar, es bröckelt allenthalben und Steinbrocken in Gartenhausgrösse sind zu Tale gedonnert. Am einen Ort hat ein Baum einen solchen Brocken aufgehalten. Mit viel Geld werden Untersuchungen gemacht um besser zu verstehen, was da im Detail am Berg und im Untergrund passiert. 



Bröselfels über Brienz, GR


Für uns ist diese lange, aber sehr lohnende Wanderung, in Lantsch/Lenz zu Ende. Das Wetter hat sich gehalten und im Laufe des Tages aufgeklart. Sogar einige der Berggipfel haben sich aus den Wolken gewagt. 

Lantsch / Lenz mit der so genannt „neuen“ katholischen Kirche von 1880

Das Bilderbuch des Tages. 

Und die Route. 



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