Knackige Nüsse

Seit drei Wochen sind wir wandermässig nicht aktiv. Das Wetter, lange schön, und nun schon länger feucht und nicht mehr schön, behält uns im Tal. Die Berge sind weiss, die Wolken hängen tief und es wird Regen ausgeliefert.

Wir nutzen heute Morgen eine Regenpause für einen kleinen Ausflug in der Umgebung von Fideris. Die Luft ist frisch, die Aussicht trotz der Wolken schön und wir sehen tatsächlich die Gleitschirmpiloten, die in Fanas drüben an der Schweizer Meisterschaft im Hike & Fly mitmachen. Das sind sicher Cracks, bei dem Wetter hängt sich sonst niemand in die Leinen eines Gleitschirms. Die Sportart ist gar kein Schleck, da ist Fitness eine zwingende Voraussetzung.

Nach einer feinen Kürbissuppe in der heimischen Küche, der Herbst lässt grüssen, fahren wir nach Malans. Swiss Nuss führt einen Tag der offenen Tür im Nussknackerzentrum durch. Tönt etwas abgedreht? Auch wir lernten erst vor ein paar Tagen, dass es ein Nussknackerzentrum gibt. Das ist nagelneu. Findige Landwirte entdecken gerade den Baumnussmarkt. Wieso hat es in einer Bündner Nusstorte Nüsse aus den USA drin? Und warum gibt es so wenig Baumnüsse aus der Schweiz? Auf der Website der Genossenschaft gibt es interessante Informationen.

Jedenfalls ist es so, dass sich in der Schweiz aktuell verschiedene Landwirte in Sachen Baumnuss aktiv betätigen. Es soll mehr Schweizer Baumnüsse geben. Da man die Dinger eher nicht so gerne in Heimarbeit von Hand knackt, gibt es neu das Nussknackerzentrum in Malans. Die Nüsse kommen aus der ganzen Schweiz hierher. Und dann knackt es. Und wie. Wir sehen die Maschine in Aktion. Die Nüsse „fliessen“ in die Maschine (Video). 1.5 Tonnen knackt sie in 6 Stunden (Video).

In Malans sind auch alle dem Knacken vorgelagerten Schritte zu besichtigen. Es hat Baumnusshaine, wir sehen, wie die Nüsse geerntet werden, mit einer Art Kehrmaschine (Video), wie sie gewaschen und im Trockner in 3 bis 4 Tagen knackbereit gemacht werden. Die Baumnuss ist ein Sensibelchen. Es muss sauber sein, nicht zu feucht aber auch nicht zu trocken und vor allem: es muss schnell gehen. Sonst geht die Qualität rapide bachab. Schimmelpilz ist der Feind der Nuss in der Verarbeitung.

Am Ende liegt die Nuss im vakuumierten Beutel in Bioqualität bereit. Wandert weiter, zum Beispiel zu einem Konditor, und wird zur Bündner Nusstorte. Die wir am Stand vor dem Nussknackerzentrum kaufen.

Und übrigens: Es gibt Baumnüsse mit rotem Kern. Ich habe einen dieser Exoten gesehen. Sie seien für Gourmettempel, für Dekorationszwecke, gefragt. Denn wenn man sie erwärme, erbleichen sie.

Das war definitiv eine spannende Weiterbildung. Ob es bereits Baumnüsse aus der Schweiz beim Grossverteiler gibt? Laut Aussage eines der Landwirte, haben sie im 2021 erstmals mit den grossen Verteilern am Tisch Preise verhandelt. Und ja, erste Produkte sind in den Läden.

Bis dann sehen wir uns die Bilder des Tages an.

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