Zuckwetterrunde

Der 1. August, da hat man Zeit für Bergwanderungen. Eigentlich, ausser es herrsche „Zuckwetter“. Ein Ausdruck, den ich im Schweizerischen Idiotikon entdeckt habe. Und der den heutigen Wetterzustand schön beschreibt. Denn heute haben wir „unbeständiges, wechselhaftes Wetter, bei dem sich Regen und Sonnenschein in kurzen Abständen ablösen, namentlich zur Zeit der Heuernte“.

Hirnen und planen

Das angesagte Gemisch in der Wetterküche führt dazu, dass die Gipfel wieder einmal verhangen dastehen. Und wir unter diesen Gipfeln überlegen, was wir machen könnten. Den Entscheid nimmt uns Petrus ab. Mental sind wir bereits vor dem Morgenessen auf dem Vitaparcours. Denn bis ca. 11.00 Uhr müsste der Regen auf sich warten lassen.

Praktisch regnet es schon vor dem Morgenessen leicht. So hat sich der Vitaparcours erledigt. Ist es da nass, wird es rutschig. Wir essen unser Morgenessen und überlegen hin und her. Das bekannte Programm seit ein paar Wochen. Rauf geht nicht – zu viel Wolken. Runter lohnt sich nicht – da kommt der Regen her. Plötzlich wird es heller, die Sonne drückt etwas durch. Jetzt muss ein Plan her!

Brunnenschmuck in Conters

Die Zuckwetterrunde

Conters gewinnt den Wettbewerb. Da waren wir bis jetzt eher im Winter. Schnell sind wir im Nachbardorf, das oberhalb von Küblis liegt. Es ist tatsächlich immer noch trocken. Wir starten eine ausgedehnte Runde. Zuerst in Richtung Klosters, dann dreht der Weg, es geht bergauf und nach einer weiten Kurve schauen wir hinunter zum Dorf. Wir wenden uns westwärts, bis wir umdrehen und wieder ins Dorf hinuntersteigen.

Kurz nach dem Start beginnt es zügig zu regnen. Wir montieren die Regenklamotten, es nässt doch ziemlich stark. Da es nicht kalt ist, stellt sich bei mir bald das dampfige Gefühl ein. Im Regenschutz fühle ich mich einfach nicht wohl. Zum Glück hört der Regen bald auf und wir können die Regensachen verpacken.

Wenn es von oben nässt
Der Blick hinüber nach Saas im Prättigau

Trocken absolvieren wir die kurzweilige Runde über dem Dorf. Stechen dann hinunter in die Häuser und fahren retour nach Fideris. In der Zwischenzeit scheint die Sonne. Entgegen allen Prognosen. Wir beklagen uns nicht, sondern freuen uns, können wir die helle Phase auf dem Sitzplatz geniessen. Lange wird das nicht gehen. Die Wolken kochen hoch und höher. Es ist eine Frage der Zeit, bis wieder eine Portion Wasser von oben kommen wird.

Immer wieder gibt es hübsche Sachen am Wegesrand

Und so dies und das

Das unsichere Wetter hat auch seine Vorteile. Es gibt uns Zeit für Materialpflege. So finde ich, auf unschöne Art, heraus, dass meine Regenhosen voller Kettenöl und rabenschwarz sind. Was bei schwarzen Regenhosen nicht auffällt. Und gewaschen habe ich diese Hosen wohl noch nie. Wenn diese Schmierhosen im Rucksack auf eine gelbe Gore-Tex Jacke treffen, ja dann hast du ein Problem, schaust schockiert drein und überlegst, wie du wohl die schwarzen Flecken aus der Jacke, aber auch aus den Hosen bringst. Die Lösung? Reinigungsbenzin und Nagellackentferner. Fleissig putzen und tatsächlich: die Jacke ist wieder gelb und die Hosen sind immer noch schwarz, aber frei von Kettenöl.

Das Bilderbuch vom Tag.

Die heutige Runde