Pico Ruivo do Paul (1639m)

Der Farnweg. So ist die kleine Wanderung auf diesen Gipfel im Büchlein als Route 45 beschrieben. Aussichtsreich soll es oben sein. Sofern einem nicht der Nebel umhüllt, der auf dem Mittelgebirge von Madeira so häufig ist. Das Gebirge ist die Wetterscheide zwischen dem Süd- und Nordteil der Insel. Nebel kann blitzartig auftreten und dann wird die Orientierung sehr schwierig.

Für uns passt diese einfache Wanderung heute optimal. Mir ist es seit langer Zeit mal wieder ins Kreuz gefahren. Da wäre eine lange Tour wohl keine gute Idee. Einer 15 cm breiten Levada folgen wir ein Stück weit und steigen die paar Höhenmeter auf den Pico hoch. Die Levada überläuft immer wieder. Es ist auf Madeira seit längerer Zeit ungewohnt nass und die Wassermassen suchen sich ihren Weg selber. Unterwegs durchqueren wir einen Laubwald, der könnte glatt bei uns in der Schweiz stehen. Klein, aber schön. Weiter oben kommt dann der Farnweg, den die Route im Namen trägt. Viel, viel verdorrter Farn und ungefähr gleich viel stachliger Ginster. Das piekst ganz schön mit den kurzen Hosen.

Auf dem Pico haben wir Glück. Sonne und kein Nebel. Was will man mehr? Die Aussicht ist wirklich prächtig. Wahnsinnig, wie zerklüftet die Insel ist und wie grün die Hügel und Berge sind. Erst seit den 1970-er Jahren gibt es hier Strassen. Vorher bewegten sich die EinwohnerInnen Madeiras primär zu Fuss. Was angesichts der sehr, sehr steilen Wege garantiert kein Zuckerschlecken war.

Oben sitzen wir an der Sonne und plötzlich ist die weg. Innert 30 Minuten macht es zu. Am Ende des Abstiegs wandern wir im nebligen Nieselregen. Der Nebel kommt immer mehr, wir erreichen das Auto aber noch bei guter Sicht.

Bald ist es dann so zu, dass die Sichtweite noch rund 100 m beträgt. Waschküche pur. Wir entscheiden uns, die zweite für heute geplante Wanderung ausfallen zu lassen. Was ein guter Entscheid ist. Denn es beginnt zu regnen. Gemäss Wetter App sind wir bei teilweise sonnigem Wetter unterwegs. Wetter Apps sind eine ziemlich relative Sache stellen wir wieder einmal fest.

Es regnet immer stärker und nach dem Einkauf kehren wir ins Ferienhaus zurück und lesen ein wenig. Ruhe pur ist das. Das Wetter ist so übel, da verkriecht sich sogar der Kater, der uns mehrmals täglich mit seinem Besuch beehrt. Und dem Kreuz tut die Ruhe sicher auch gut. Unterwegs waren wir heute sage und schreibe über 1 1/2 Stunden und machten 140 Höhenmeter :-).

Wirklich eine ganz schöne Wanderung

Unser Gartengast – der liebt es trocken – hier mit Regenschutz 🙂




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