Perspektive wechseln und raus aus dem Trott an den Untersee

Ja, auch wir haben den Käfer langsam satt. Abwechslung tut not und wir brauchen mal eine andere Sicht. Zum Beispiel auf die Landschaft. Das seltsame Wetter hilft bei der Suche mit und wir landen am Untersee in Mammern. Statt in Fideris oder sonstwo in den Bergen. 

Eine mystische Winterstimmung empfängt uns. Der Himmel ist grau und orange. Nebel und Saharastaub produzieren eine trübes Licht. Die Sonne kommt nicht durch. Es ist windstill und uns passen die Verhältnisse. 

Winterstimmung in Mammern am Untersee

 

Stilleben im Dorf 


In Mammern sind wir schnell einmal rundherum. Viel ist da nicht los, wäre die Schlossklinik nicht da, man könnte praktisch die Lichter löschen. Nicht einmal ein Laden oder eine Bäckerei ist vorhanden. 

Der Via Rhenania entlang verschaffen wir uns zuerst einmal einen Überblick. Oben, gut 200 Höhenmeter über dem Dorf, bietet die Hochwacht, die von einem alten Bunker „geschmückt“ wird, einen 360 Panoramablick. Heute in die trübe Suppe – sonst wohl bis hinüber in den Alpstein. Den wir schemenhaft am Horizont erspähen. 

zuerst finden wir im Wald diese hier …

 

und unweit davon diesen hier … 

 

Bei Klingenzell finden wir etwas was wir hier gar nie erwartet hätten: einen Skilift mit Blick auf den Untersee! Vorbei an der Wallfahrtskappelle Klingenzell geht es hinunter an dieses Wasser. Den See erreichen wir kurz vor Eschenz. Eschenz hat eine Buebe- und eine Maitlibadi. Heutzutage, in den Zeiten wo das „Genderthema“ heiss diskutiert wird fragen wir uns, ob das so auch weiterhin funktionieren kann. Wir schauen uns die vielen Häuschen und Häuser am See an. Vom einfachen Sommerhaus bis zur grossen Villa hat es alles. Teilweise stehen da schöne Schmuckstücke mit prächtigem Ausblick und, natürlich, direktem Zugang zum Wasser. Herrlich. 

braucht vielleicht ein „Gender-Update“ 

 

In Eschenz lernen wir, dass hier schon die Römer überaus aktiv waren und es schon seit ewigen Zeiten Menschen in diese Gegend gezogen hat. Religiös war ebenfalls einiges los. So war der erste Abt des Klosters St. Gallen, Otmar, auf der Insel Werd inhaftiert, wo er auch starb.

Bald erreichen wir Stein am Rhein. Wo es zwar Touristen hat, aber nur wenige. Es ist Mittag, wir haben langsam Hunger und die kühlen Temperaturen sagen uns, dass eine heisse Suppe eine gute Idee wäre. Prompt finden wir ein Restaurant, das Take-Away über die Gasse anbietet. Aus dem Wirtshausfenster wird serviert. Eine Blumenkohlsuppe für Gabi, eine Gulaschsuppe für mich und schon wird es von innen her langsam warm. 

immer dieses Puff in der Waschküche in Stein am Rhein – da wird durchgegriffen 

 

Stein am Rhein


Wir entscheiden uns, auf dieser Seite des Rheins zu bleiben. Vorbei an Hemishofen geht es Richtung Diessenhofen. Mitten im Wald bei Gaissbärg überschreiten wir die grüne Grenze nach Deutschland. Das ist schon lange her, dass wir im Ausland waren. Kurz müssen wir überlegen, ob dieser Grenzübertritt ok ist oder nicht. Aber dank der 24 Stunden Regel ist alles gut. Und wir sind ja auf der Durchreise. Wir halten nicht an und steigen nicht aus, wäre auch schwierig, so als Wanderer. 

In Gailingen überqueren wir die Holzbrücke nach Diessenhofen und schon sind wir wieder auf Schweizer Boden. Im Städtchen finden wir einen Kühlschrank. Wo Thurgauer Fondue angeboten wird. Auch hier sieht man, dass es findige Köpfe gibt die die Coronazeit mit guten Idee bereichern. Wir kaufen Fondue und gehen unseres Weges gen Bahnhof Diessenhofen. Wo die lange Wanderung ihr Ende findet. 

da kriegst du Vögel  

 

Diessenhofen 

 

Downtown Diessenhofen 

 

Der Perspektivenwechsel hat sich gelohnt. Wir haben viel Neues gesehen und gelernt. Uns dabei bewegt und die winterliche Stille der Landschaft am Wasser geniessen können. 

wir bringen Farbe in unser Leben 😎

Das heutige Bilderbuch

Mit der Route.