Kippwetter fördert Ideen: Streifzug im Rätikon

Das wechselhafte Wetter geht weiter. Stabil ist im Moment bloss der dauernde Wechsel. Was Raum für Ideen gibt. So macht die Dame heute die Haare schön. Was beim Herrn mangels Material nichts bringen würde. So belässt er es bei der natürlichen Schönheit. 

Früh am Morgen, auf den Sonnenaufgang hin, gehe ich nach Seewis und dort weiter hinein ins lange Tal gen Cani. Dort gibt es noch viele unbekannte Plätze die es zu erkunden gilt. 

 


die höchste der Kirchlispitzen 

Bei Cani (historisch „Ganey“) beispielsweise gab es, wie irgendwie fast in jedem Seitental hier oben, mal ein Bad.  Das im Besitz der Familie von Salis von Seewis war. Das Bad wurde 1799 durch Truppen der Österreicher zerstört. Ein alter Holzpfosten blieb übrig und hat seinen Platz am Strassenrand in einem extra dafür gezimmerten Häuschen gefunden. Ja, die Nachbarn waren leider nicht immer nett. 

Tschingelmassiv mit Hornspitz (rechts)


Weiter oben, unterhalb der Schesaplanahütte (auch Schesaplanahaus), steht die historische und wieder hergerichtete Valarsäge die eine interessante Geschichte hat. Die Säge werden wir vielleicht in den nächsten Tagen besuchen. Das Holz zum Bau der Schesaplanahütte stammt aus dieser Säge.

Schesaplanamassiv oberhalb der Alp Fasons


Schesaplanahütte an der Schneegrenze


Die Alpen Fasons und Altsäss sind im Endspurt des Einwinterns. Auf Fasons wird Gülle aus dem Loch gepumpt und über eine mehrere hundert Meter lange Leitung auf Wiesen geleitet und verspritzt. Und zwar in Mengen, die kleine Bäche auslösen und im Wald Schaumfelder verursachen. Ich vermute mal, dass das eher nicht sehr ökologisch ist. 

Reste des Alpsommers in flüssiger Form


Schaumparty im Wald 😫

Beim Altsäss wiederum steht der Hausrat vor der Hütte und es wird geputzt. Der rostige, steinalte, Campingbus der Älpler aus Norddeutschland wird primär durch Antiatomkraftkleber zusammengehalten. Etwas weiter oben sitzt die Schesaplanahütte am Rande des Schnees. Ende Woche ist auch dort Schluss der Saison.  



Das Weiss ist nahe. Die Tierwelt aber nach wie vor aktiv. Ich sehe Rehe, Hirsche, Gämsen und als Höhepunkt zwei Birkhähne. Diese Vögel sind extrem scheu und so sind sie weg kaum habe ich sie entdeckt. Gestern haben wir bei Cani sogar einen stolzen Auerhahn gesehen. 

Diese gemütlichen Streifzüge sind das, was im Moment gut möglich ist. Kaum zurück in Fideris geht ein Regenschauer nieder. Am Nachmittag geniessen wir die Sonne vor dem Haus. Unweit von uns schauert es wieder. 

Das Bilderbuch

Der Streifzug. 


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