Eine Badewanne mit Aussicht

Der Föhn bläst weiter, der Himmel ist leider bewölkt. Rauf oder runter ist die Frage? Wir entscheiden für uns abwärts, fahren nach Untervaz und wandern gen Mastrils. Theoretisch wäre der Hang sehr sonnig, aber eben, die Sonne macht grad Pause. Dafür haben wir enorm Rückenwind vom Föhn. Die Buchenblätter wirbeln, wir „waggeln“ bei 13 Grad voran und stellen fest, dass sich der Ragallawald, so heisst es hier, ideal für Mountainbiketouren der sanften Art eignet.

Untervaz

Bei Untervaz befindet sich das Zementwerk von Holcim. Das sich leider, wir haben das bei einer früheren Wanderung schon einmal bemerkt, geruchsmässig bemerkbar macht. Der Föhn transportiert laufend einen Geruch mit, der uns etwas an eine Abfallverbrennung erinnert. Auf die Dauer ist das störend.

Die Landschaft ist winterlich braun. Schön ist die erhöht Lage unserer Strecke über dem Rheintal. Einmal mehr sind wir auf einem geschichtsträchtigen Pfad unterwegs. Beim „Chäppeli“ liegt der Druidenstein. Vom Gletscher hier hin transportiert, und vorher von Menschenhand bearbeitet worden ist dieser Stein. Der Weg, den wir gehen, ist ebenfalls historisch. Als es unten im Tal weder Hauptstrassen noch Autobahn gegeben hat, ging die alte Strasse hier oben durch.

Oberhalb vom „Chäppeli“ entdecken wir eine kleine Alp. Das Maiensäss wurde kürzlich umgebaut. Dabei wurde eine Badewanne mit Aussicht aufgestellt. Eine alte Badewanne steht draussen auf einem Sockel, in dem eingeheizt werden kann. Das muss ein Badegefühl der Sonderklasse geben. Die Aussicht geht weit hinaus ins Rheintal und hinein ins Prättigau. Das mit leise plätscherndem, warmen, Wasser unter freiem Himmel? Der Wahnsinn.

Badewanne mit Heizung …
… und einer tollen Aussicht

Wir wiederum baden nicht, sondern wenden etwas später und wandern retour nach Untervaz. Eine kleine, feine, Runde mit Potenzial für mehr. Vor allem mit dem Velo.

Landquart und Blick gen Prättigau

Die Runde.