Der etwas industrielle Osterhasenpfad

Ostermontag, der Tag an dem wir mit Freunden unterwegs sind. Im Schnee waren wir, jetzt ist Frühling angesagt. Das Wetter soll kippen, eine veritable Kaltfront ist angekündigt. Wir entscheiden uns, von Landquart gen Chur zu wandern. Aber nicht auf der Seite die wir bereits kennen. Diesmal ist die Mastrilserseite an der Reihe. 

Vom Bahnhof Landquart aus schlängeln wir uns unter und über die verschiedenen Verkehrsinstallationen wie Hauptstrasse und Autobahn und überqueren den Rhein. Schon sehen wir von oben den Fluss der hier viel Platz hat. Kies- und Sandbänke breiten sich aus. Die Sonne scheint, das Wasser rauscht und am sonnigen Hang spriesst es bereits merklich grün. Frühling herrscht. Die wilden Kirschen blühen und auch sonst hat es schon allerhand Blüten. 


Der Weg bis nach Untervaz ist abwechslungsreich und interessant. In Untervaz finden wir ein Gebäude das speziell aussieht. Da hatte es der Architekt mit Rundungen. Das Dorf selbst ist klein und schmuck. Der Weg der dann folgt, ist das weniger. Wir absolvieren ein Wegstück welches stark von der Zementindustrie geprägt ist. Verschiedene Werke breiten sich in der Ebene aus. Vom Zementwerk der Holcim geht ein ziemlich strenger Duft aus, der uns eine Weile lang begleitet. Der Wind bläst aus verschiedenen Richtungen, die Sonne schwindet und ein Wolkenteppich schiebt sich über den Himmel. Später kommt dann zum Glück wieder die Sonne hervor. 


Leider ist der Wanderweg am Äberchopf obendurch wegen Unwetterschäden gesperrt. Die Alternative untenrum, die auf der Karte eingezeichnet ist, gibt es offenbar schon lange nicht mehr. Dieser Fels, der übrigens eine alte Festung beinhaltet, ist von der Holcim gesprengt worden und liegt nun in grossen Brocken in der Landschaft. Was dazu führt, dass wir einen rechten Umweg machen müssen bis zu einer Fussgängerbrücke über den Rhein. Auf der anderen Rheinseite wirken die Biber und fällen fleissig Bäume am Ufer des Baggersees. Etwas weiter queren wir das Gelände einer Fabrik die Betonartikel herstellt. Es liegen frisch gegossene Treppen herum, die alle mit dem Namen des Bauprojekts angeschrieben sind an das sie geliefert werden. Interessant ist es zu sehen, wohin diese Treppen nun gehen werden. Da könnte man glatt eine kleine „Tour de Trepp“ starten. 


Das letzte Drittel unserer Wanderung führt dann direkt dem Rhein entlang auf dem Kamm des Damms durch die lichten Auenwälder und ist wieder sehr schön. In Haldenstein besteigen wir bei der Rheinbrücke den Bus, der uns nach Chur an den Bahnhof bringt. Nach einer Runde durch die Altstadt und dem Besuch des wohl einzigen Imbisses der offen hat, fahren wir retour nach Landquart. 


Die Wanderung war durchaus etwas speziell. Normalerweise bewegen wir uns ja eher nicht so in flachen Gegenden. Spannend war sie aber trotzdem. Die Mischung zwischen Natur und Industrie hat ihren Reiz. 

Die Kaltfront kam dann übrigens mit Wucht. Am Abend rasselte des Quecksilber innert 1 Stunde von 10 auf 0 Grad und wir hatten bei der Heimfahrt einen veritablen Schneesturm zu passieren. 

Das Bilderbuch des Tages. 

Und da sind wir gewandert.