Der Ägerisee – unbekanntes Gebiet erkundet

Terra Incognita? Gibt es das bei uns? Die Antwort lautet ja. Einige Gebiete in unserem Land kennen wir sehr gut, andere liegen für uns irgendwie abseits und wir kommen nie da hin. Das gilt für die Gegend um den Ägerisee in der Zentralschweiz. Hier hin kommen wir nach einem spannenden Samstag in Hochdorf. 

Dort gibt es den Verein Weiss & Schwarzkunst. Gutenbergs Kunsthandwerk wird durch ehemalige Schriftsetzer und Buchdrucker in einer Offizine vermittelt. Einer unserer Skitourenfreunde ist ein solcher ehemaliger Schriftsetzer, der sich als Grafiker und Grafiklehrer einen Namen gemacht hat. Dank und mit ihm dürfen wir am Samstag mit Freunden einen tiefen Einblick ins Handwerk erleben. Engagierte Persönlichkeiten haben eine komplette Werkstatt eingerichtet. Ein Kulturerbe wird aktiv verwaltet. Alte Maschinen sind regelmässig im Einsatz. Es ist kein Museumsbetrieb, sondern eine reale Werkstatt die Produkte herstellt. Die Führung und die Einblicke sind hochinteressant. Die Leute in der Werkstatt sind meistens schon jenseits der 70-er. Aber mit Herzblut mit dabei und voll engagiert und begeistert. Für uns, die aus der Generation stammt die vom analogen ins digitale Zeitalter hinübergewechselt hat, sind die Hintergründe spannend die uns erklären, wie das Schriftsetzen und Buchdrucken funktioniert haben bevor es Computer gegeben hat. Wir haben den Besuch und die Gespräche genossen und danken herzlich! Wer mehr wissen will, liest zum Beispiel diesen Artikel von Claudio Brentini aus dem Seetal-Magazin von Mitte Mai 2020. 

Am Abend fahren wir nach Oberägeri. Wo wir am Sonntag eine Wanderung auf dem Plan haben. Im Ländli übernachten wir. Das Hotel ist ausgebucht und liegt direkt am Ufer des Ägerisees. Wir fühlen uns total wohl hier. Direkt vom Hotel aus brechen wir am Sonntagmorgen zur Wanderung auf. Der Aufstieg für uns durch Felder, Wiesen und Wald hinauf nach St. Jost. Schon 1479 gibt es Hinweise auf eine Kapelle an diesem Ort. Wir schauen uns das heutige Gebäude an, das leider verschlossen ist und sein Innenleben nicht preisgibt. Weiter geht es zum Raten. Dem Pass der vor allem in der Töffszene sehr bekannt ist. Was wir heute, beim sonnigen und föhnigen Wetter augenblicklich wahrnehmen als wir dort ankommen. Eine Vielzahl der motorisierten Zweiräder versammeln sich hier. 

am Morgen war es noch bewölkt am Ägerisee

Kapelle St. Jost 

Vorher – und auch nachher – dürfen wir die erwachende Frühlingslandschaft geniessen. Der Föhn bläst und so verwandelt sich die Landschaft je nach Lichtstimmung immer wieder. Die Sonne scheint meist und die Temperaturen passen sehr gut für das heutige Wanderprogramm. Das uns dem Alpenpanoramaweg entlang bis nach Oberägeri führen wird. Die Ausblicke auf die Landschaft sind sehr schön und wir stellen fest, dass wir diese Gegend unbedingt besser erkunden müssen. Da hat es auch optimal viel Varianten für Velotouren. Die mit Vorteil nicht der viel befahrenen Hauptstrasse entlang führen sollten. Die Nebenstrassen sehen vielversprechend aus. 

eine grosse Menukarte 

Blick ganz grob gen Muotathal 

Uns allen hat diese Panoramawanderung 1a gefallen. Retour in Oberägeri, im Trubel am See am schönen Sonntag, haben wir fast schon einen kleinen Schock ob all der vielen Menschen die hier herumwuseln. Der Verkehr ist dicht, die Töffs dröhnen laut und wir denken zurück an die Ruhe die wir hatten als wir oben auf der Höhe gewandert sind. 

der Ägerisee im Föhn

Stilleben am Wegesrand 

Grossandrang in Oberägeri am Glacéstand 

Das Bilderbuch



Die Route.