Seewiser Zwischenwelten am Fusse des Vilan

Am 17. April 1934 war es in Zürich 28.8 Grad warm weiss der heutige Blog von Meteoschweiz. Da ist es heute ein Stück frostiger als wir in Seewis mit den Schneeschuhen losgehen. Es ist nämlich gefroren und Schnee liegt nach wie vor eine grosse Menge. 
 
Aktuell haben wir das Gefühl in einer Zwischenwelt zu sein. Eigentlich wäre es Frühling, aber das was wir haben ist eher Winter. Unten im Tal grünt es etwas, in der Mitte ist es braun und ab etwa 1500 Meter liegt noch Schnee in Hülle und Fülle. 
 
Heute kommt das komische Wetter dazu. Eher auf der sonnigen Seite ist es. Der Dunst ist stark und die Fernsicht eingeschränkt. Es bläst eine knackige Bise und von Nordost her schieben sich Wolken über die Gipfel. Der Nebel wallt und die Sicht wird immer diffuser. Unser heutiger Plan ist einigermassen unkonkret. Einfach mal los und sehen was sich so ergibt ist das Ergebnis. Was zu einer gemütlich Runde oberhalb von Seewis bis auf die Alp Gilieila führt. Immerhin tragen wir so unser Sandwich etwas in die Höhe. Auf den Vilan verzichten wir. Der Nebel wallt und die Sicht ist nicht da die wir bräuchten. 
 
dunstig war es heute
oben drücken die Wolken

 

Die ruhige Runde hat den Vorteil, dass wir uns viel Zeit nehmen und die Umgebung beobachten können. Was sich lohnt. Ein Birkhuhn flattert beim Aufstieg vor uns davon. Auf der Alp hören wir zuerst, wir glauben es kaum, Murmeltierpfiffe. Dank dem Feldstecher finden wir Murmeltier 1 der Saison. Es hockt vor seinem Bau und geniesst die Sonne. Weiter oben ist Murmeltier 2 eher affin auf Schnee. Es hat sich durch die dicke Schneedecke ans Tageslicht gebuddelt und sitzt im Schnee vor seiner Röhre. 
 
Schnee liegt in rauhen Massen 

 

Über allem kreist ein Adler und dann sehen wir ein Rudel Gämsen. Von Auge und dank dem Feldstecher dann im Detail. Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn, elf, zwölf, dreizehn, vierzehn, fünfzehn, sechzehn, siebzehn, achtzehn, neunzehn, zwanzig, einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiundzwanzig vierundzwanzig, fünfundzwanzig, sechsundzwanzig, siebenundzwanzig, achtundzwanzig und gut ist. So ein grosses Rudel haben wir noch nie gesehen. Die Gruppe frisst sich durch das Gelände im Gebiet Frumaschan. Auf den Schneefeldern springen die Tiere kreuz und quer hin und her. Es ist eine Freude ihnen zuzusehen. 
 

Diese kurze Runde hat sich gelohnt. Sonne tanken können wir vor einer Hütte auf einer Bank und es ist herrlich ruhig und einsam. Unten begrüssen uns die Krokusse auf den Wiesen und wir können uns fast noch nicht vorstellen dass hier, wo es noch bis zu zwei Meter hoch Schnee hat, in rund zwei Monaten die Touristenmassen die Narzissen bestaunen werden. 
 
Die Route von heute. 
 

 

Und wegen des nicht sehr fotofreundlichen Wetters gibt es heute nur die wenigen Bilder im Blog.