Randnotizen aus Schottland

Und zum Schluss ein paar Randnotizen. 

Du fährst auf einer nicht breiten einspurigen Strasse mit 90 km/h, am Strassenrand hat es Schafe und Gänse. Wo bist du? Willkommen auf der Isle of Mull. Die fahren hier alle so. 

Wo fahren die langsamen Fahrer an den Rand und lassen die Schnellen vorbei? Hier oben. Das besagen die Verkehrsregeln. Sollten wir bei uns auch einführen. Wobei das nur für die Single Tracks gilt. Leider. So durfte ich meinen lahmen Corsa auf dem Festland das eine oder andere Mal zum Überholen animieren. Was eher mühsam war.

Kein Abfall, kein gar nichts nachdem 50 Touristen aus aller Welt über 2 Stunden auf einer Insel waren? Das geht. Weder hat es Kübel noch wird man aufgefordert, den Abfall mitzunehmen. Die Leute machen das automatisch so. «Littering» ist hier ein Fremdwort. Auf den Inseln Lunga und Staffa ist es sauberer als bei uns! Das gilt auch für die Isle of Mull. 

Du kommst auf die erste Fähre von Craignure nach Oban. Früh am Morgen für hiesige Verhältnisse. Um 08.00 Uhr. Lastwagen, usw. Auf der Fähre stürmen alle das Restaurant. Standard gemäss Plateaus: Englisches Frühstück. Fett für eine Woche und weisse Bohnen mit weissem Toast. Ich nahm einen Kaffee. 

Gesundes Essen mit viel Früchten und Gemüse? Gibt es hier sicher irgendwo. Der Trend geht in Richtung Trennkost. Gemüse und Früchte werden klar vom Rest getrennt. Und dürfen wohl nicht mal in die Küche. 

Kaltes und warmes Wasser getrennt aus zwei Hahnen im Bad? Britische Tradition. Total unpraktisch, aber irgendwie gehört das zur Insel. Immerhin schaffen sie es, in der Küche eine Mischbatterie zu montieren. 

Freundlich, schnell und hilfsbereit. So waren die Leute hier immer. Sei es auf der Fähre, in den Beizen und auch sonst. Wirklich schön. Auch die Reservationen haben einwandfrei funktioniert.  

Modische Trendsetter? Hat es hier zuhauf. Da rollt es einem die Kontaktlinsen ab manchen Kombinationen. Ist das ein Gendefekt, den die Insulaner haben?  

«Germkiller» und Desinfektion müssen beliebt sein. Im Gegensatz zu Skandinavien, wo versiffte Tische in der Beiz Standard sind, wird hier alles angesprayt was nicht rechtzeitig flüchtet. Da hatte gestern im B&B ein älteres englisches Ehepaar eine lautstarke Auseinandersetzung. Der Mann fand irgendwie, seine Frau übertreibe es, wenn sie in der Küche jeden Gegenstand einspraye. Sie wurden sich nicht einig. Bald erreichte die Diskussion dann eine andere Ebene. Egal, gesünder als bei uns wirken die Leute jedenfalls nicht. Aber ob die Sprays sonst Einfluss haben? Siehe Modetrends und Gendefekt.
Glasgow – Düsseldorf mit Bombardier CRJ900 

		

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.