Züri Unterländer Trouvaillen

Weil es am Samstag so schön war auf dem Velo, steigen wir heute gleich noch einmal in den Sattel. Statt Oberland gibt es Unterland. Statt Kartenstudium unterwegs fahren wir heute beschrifteten Velorouten entlang. Die aber genauso schön sind wie wenn wir uns selber durchs Gelände schlängeln würden.

Der Anfang ist so wie gestern. Durch das immer wieder wunderschöne Leisental, wo der typische Sommerduft herrscht, fahren wir nach Wülflingen. Was ist der Sommerdurft des Leisentals? Rauch von Grillfeuern und der Duft nach gebratenem Fleisch. Über Kilometer wird die Töss hier beduftet, man bekommt fast schon Hunger. In Wülflingen fahren wir durch eine kleine, schmale Strasse und entdecken einen alten Dorfteil den wir noch nie gesehen haben. Die Route schickt uns über Pfungen hinauf nach Dättnau und hinüber nach Freienstein. Der Raps blüht und riecht, die Insekten schwirren in der Luft herum und die Sonne heizt mächtig ein. Wir merken das später dann noch.

Ab Teufen geht es um den Irchel herum. Links unten liegt der Rhein, rechts oben der Berg. Die Strasse ist vor allem bei Töfflern bekannt. Neu ist die Geschwindigkeit auf 60 reduziert. Und siehe da, es ist viel ruhiger und wir können die kurvige Route auch mit dem Velo geniessen. An einem Aussichtspunkt halten wir kurz an und schauen hinunter auf den Rhein. Auf dem es regen Verkehr mit kleinen Booten hat. Der Sommer lässt grüssen.

In Berg am Irchel biegen wir ein ins Spargelland. Die Beizen sind offen, die Terrassen rammelvoll. Der Muttertag und das Prachtswetter tragen das ihre dazu bei. Rasant düsen wir hinunter nach Flaach. Dem Spargelzentrum des Kantons Zürich. Felder so weit das Auge reicht. Weisse und grüne Spargeln spriessen und kommen ans Licht. Viel ist auch auf dem Veloweg los. Das tolle Wetter verbreitet entspannte Ferienstimmung und so sind alle Pedaleurinnen und Pedaleure tiefenentspannt unterwegs. Super ist das.

Wir wenden uns der Thur zu, überqueren diese und lassen sie hinter uns, trampen weiter und erreichen bald Rheinau mit seiner Rheinschleife und dem bekannten Klosterbezirk. Den wir heute für einmal da lassen wo er steht. So langsam wenden wir uns wieder der Heimfahrt zu. Vorher bestaunen wir einen grossen, extra aufgeschütteten und befestigten, Sandhaufen an der Strasse. Der dient als Schwalbenhotel. Die eine Seite des Sandhaufens haben die Vögel mit ihren Brutlöchern gespickt. Es flattert und fliegt wie verrückt. Eine tolle Sache ist das.

Das Weinland ist bekannt für seine schönen alten Dörfer mit den Riegelbauten. In Marthalen drehen wir heute eine Extrarunde durch das Dorf. Es lohnt sich, die vielen schön herausgeputzten Gebäude anzusehen. Bei einem Bauernhof erkunden wir den Hofladen. Und kühlen uns etwas ab im Verkaufsraum. Es ist wirklich heiss heute und wir sind uns diese Wärme noch nicht gewohnt. Als wir heimkommen zeigt das Thermometer schlappe 27.5 Grad. Ziemlich heftig dieser Wechsel vom Nachwinter direkt in den Sommer. Ein Genuss ist es trotzdem.

Auch die letzten Kilometer zurück nach Winterthur und heim geniessen wir aus vollen Zügen. Wobei sich unsere Beine nach um die 75 km pedalieren nicht mehr gar so spritzig anfühlen. Der Apéro im heimischen Garten kühlt uns etwas ab und schliesst diese beiden Tage perfekt ab. Es war fast wie in den Ferien.

Die Bilder des Tages.

Und die Route.