Züri Oberländer Trouvaillen

Zwei Tage Frühling mit schönem Wetter finden über das Wochenende statt. Da machen wir glatt mit! Fideris lassen wir für einmal sein, da hier in der Region die Verhältnisse für Velotouren einfach perfekt sind. Es grünt, es blüht, es ist eine Freude.

Gabi gräbt eine Velotour aus dem Fundus aus die aus Zeiten stammt wo es noch keine regionalen Velolandrouten auf den Karten hatte. Das Teil ist also schon älter. Aber das macht ja nichts. Jedenfalls sieht die Runde aus der Nähe auf der Karte betrachtet interessant aus. Ich finde Strassen auf denen wir noch nie gefahren sind.

Los geht es für sie in Effretikon, wohin sie mit dem Zug fährt. Ich fahre die rund 10 Kilometer als Einfahrstrecke und geniesse es, durch das Leisental der Töss entlang zu pedalieren. Heute sind wir Bio unterwegs, also mit den normalen Velos. Ab Effi geht es ein paar hundert Meter der Strasse Richtung Volketswil entlang. Bevor wir links abbiegen und auf einer schmalen, im Wald ungeteerten, Strasse fahren. Als wir aus dem Wald kommen rufen wir laut „Oh, so schön!“. Vor uns strahlen die frisch geweissten Berge in der Sonne. Der Föhn bringt uns die Berge näher und die Aussicht ist fast schon für eine Postkarte geeignet.

Die Route führt uns immer auf schmalen Strässchen weiter gen Pfäffikersee. Leider habe ich mein Navigationsgerät in Fideris. So muss ich heute jedesmal anhalten und das Handy hervorkramen um den richtigen Weg zu finden. Das ist auf die Dauer ziemlich mühsam. Die ganze Tour ist etwas für Kartenleser. Denn sie folgt primär nicht den bekannten Velorouten sondern führt uns alternativ durch die Landschaft. Kleinere Teilstücke kennen wir, andere entdecken wir neu. So wie der Weg dem Pfäffikersee entlang nach Wetzikon. Durch die Stadt muss man einfach durch. Bei Kempten geht es dann weiter, hinauf nach Adetswil und Bäretswil. Vorbei an Ringwil geht es nach Girenbad (dem anderen Girenbad, nicht dem bei uns in der Nähe). Dort kurz hinauf gen Schofrain und einmal mehr stellen wir fest: Die Aussicht ist 1a, Panorama pur. Greifensee, Pfäffikersee, Obersee, Berge und Hügel. Und all das begleitet vom Schwyzerörgeli eines Töfffahrers der hier auf einem Bänkli Pause macht. Herrlich.

Über Wappenswil und Bettswil geht es weiter gen Neuthal. Da wo die Dampfbahn eine Haltestelle hat. Von dort trampen wir wieder bergauf. Bliggenswil und Dürstelen sind die nächsten Stationen. Nach Dürstelen biege ich rechts ab und finde eine kleine Strasse die zum Weiler Fälmis führt. Auch das ist wieder so eine Trouvaille die abseits der grossen Wege liegt. Schlussendlich leiten wir den Rückweg ein. Isikon, Wallikon, Russikon, Rumlikon und dann kommt die grosse Schwelle. Wir wechseln vom „ikon“-Land hinüber ins „lingen“-Land. Theilingen, Weisslingen und unterhalb von Mulchlingen steissen wir den Seemerbuck empor bevor wir die letzten paar Meter Abfahrt bis vor unser Haustüre geniessen.

Es war eine Hammertour. Und wir wissen: man soll den Saisonanfang betulich gestalten und die Tourenlänge langsam steigern. Was dazu führt, dass wir gegenüber der ersten Tour heute mehr als doppelt so lange unterwegs sind. Bei mir stehen am Ende gut 80 km auf dem Tacho. Da mundet das Bier zum Apéro definitiv. Wir ziehen Bilanz und haben wohl eine neue Standardtour in unserem Repertoire.

Das Bilderbuch.

Die heutige Runde: