Wenn der Tourenblog auf eine Tour geht

Der Anstoss

Der von Google zur Verfügung gestellte Blogger blieb über viele Jahre auf dem selben Stand. Bis es zu einer kleinen Auffrischung kam. Die Applikation ist von den Funktionen und Möglichkeiten her etwas eingeschränkt. Das hat den Vorteil, dass man sie einfach bedienen kann. Handkehrum stösst man schnell an Grenzen wenn es um aktuelle Funktionen geht die in einem Blog gebraucht werden. Und ich hatte schon immer ein komisches Bauchgefühl. Führt Google den Blogger fort oder stampfen sie ihn auf einmal ein? Diese Abhängigkeit gefällt mir schon länger nicht mehr.

Das Projekt

Es kam so wie es kommen musste. Schon vor über 5 Jahren nahm ich einen ersten Anlauf um meinen Blog von Blogger auf WordPress zu übertragen. Das erwies sich als aufwändiger als gedacht und so stellte ich meine Aktivitäten ein.

Jetzt ist es wieder soweit. Den Ausschlag gibt eine Funktion, deren Betrieb ein Dritthersteller einstellt. Es wird ab Sommer 2021 nicht mehr möglich sein, neue Blogbeiträge via Mail automatisch an die Personen zu versenden die sich im Verteiler eingetragen haben. Neu muss man den Blog aktiv im Webbrowser öffnen um Beiträge lesen zu können. Der wegfallende Komfort für die Leserinnen und Leser gibt mir den Anstoss, den Umzug auf WordPress an die Hand zu nehmen.

Der Umzug

Es ist wie im richtigen Leben. Die Idee für einen Umzug hat man schnell. Das Packen und Verschieben all der schönen Sachen vom alten an den neuen Standort ist dann etwas aufwändiger. So ist es auch mit meinem Blog.

Die Domäne speider.ch habe ich glücklicherweise schon vor längerer Zeit registriert. Auch WordPress als meine neue Blogsoftware habe ich vor geraumer Zeit bereits auf dem Webserver installiert und grob vorkonfiguriert. Sogar mit Themen wie Plugins, Themes und anderen schönen Sachen habe ich mich im Vorfeld schon einmal beschäftigt. Ich weiss also in etwa was auf mich zukommt.

Was ich erfreut zur Kenntnis nehme, und was den Ausschlag für die praktische Umsetzung ist, sind die aktualisierten Plugins um einen Blog von A nach B zu verschieben. Vor einigen Jahren war das pures Bauchweh, heute sind es einige Mausklicks und die gröbste Arbeit passiert automatisch. Für einmal bringt die Digitalisierung eine Erleichterung und nicht zusätzliche Arbeit.

So benütze ich ein ebensolches Plugin um meine knapp 650 Blogbeiträge im Tourenblog in einem Rutsch von Blogger in mein WordPress zu übertragen. Ich traue meinen Augen nicht als dieser Prozess über Nacht einfach so durchläuft. Keine Fehlermeldung, kein Absturz, rein gar nichts. Die Blogbeiträge sind tatsächlich 1:1 in WordPress angekommen. Im Gegensatz zu von vor 5 Jahren konnte ich alle Fotos und Links problemlos übertragen. Was für eine tolle Sache.

Die Feinarbeit

Ganz alles geht nicht automatisch. Ist das Material mal da, muss man, der Umzug lässt grüssen, etwas abstauben. In meinem Fall übertrage ich die Schlagwörter in Kategorieren und suche dann länger bis ich ein Plugin finde das mir die überflüssige Kategorie „Allgemein“ aus allen Blogbeiträgen schmeisst. Ich werde fündig, die Reinigung klappt innert Sekunden. Sonst hätte ich stundenlang Beiträge von Hand anpassen dürfen. Oder halt mit dem Eintrag gelebt.

Ansonsten wähle ich den pragmatischen Ansatz. Die Blogbeiträge sehen soweit gut aus und so lasse ich sie wie sie sind. Man darf die Entwicklung über rund 11 Jahre ja auch sehen.

Die „Themes“, also die Darstellungsvarianten des Blogs, die unendlich vielfältig sind, kosten mich dann aber viel Zeit. Die Darstellung die mir gefällt ist schnell gefunden. Aber die Anpassungsarbeiten und das Erkunden der vielen Funktionen von WordPress kosten Zeit. Ok, ich lerne dabei auch viel. Am Ende habe ich rund 1 Tag investiert bis alles gepasst hat. Ist das viel? Ich finde es geht noch.

Die Klippen

Klippen gibt es viele über die man ins Elend stürzen kann. Google bietet aber wohl für jede erdenkliche Frage und Problemstellung für WordPress Hilfe. Ich greife regelmässig darauf zurück und kann alle Hindernisse überwinden die sich mir in den Weg stellen.

Der grösste Brocken ist ein Plugin das ich installiere. Es blockiert mir die komplette Plugin-Sammlung. Nichts geht mehr. Es kommt eine Fehlermeldung die einen Laien nervös machen kann. Ich darf für die Problemlösung auf meiner Webseite mit dem FTP-Client direkt auf dem Server wirken und aufräumen. Auch das ist eine Erkundung in technischen Tiefen die ich sonst nicht ausleuchte. Ich schaffe es aber, das Problem zu beheben und weiss nun, dass es für fast alles ein Werkzeug und eine Lösung gibt.

Zu guter Letzt richte ich, einem anderen Plugin sei dank, eine Weiterleitung von Blogger zu WordPress ein. Damit ist der Fall klar: meine neuen Beiträge verfasse ich auf WordPress. Blogger bleibt als Archiv bestehen.

Das Ergebnis

Ist der Blog auf WordPress. Der nun funktioniert und hoffentlich gefällt. Ich jedenfalls freue mich, die neuen Funktionen zu erkunden.