Wir erfrischen uns auf dem Velo

Wie geht die Erfrischung auf dem Velo? Ganz einfach: du gehst raus, sitzt auf den Sattel und lässt dir bei um die 14 Grad den Nordwind entgegenblasen. Da merkst du, dass es noch nicht Sommer ist. Auch wenn du vorher den Wetterbericht für die nächsten Tage gelesen und da von 29 Grad die Rede war.

Ist das ein Problem? Nein, nicht wirklich. Heute warten nämlich gut 800 Höhenmeter auf uns. Da wären die 29 Grad eher hinderlich. Ab Lichtensteig, wo wir vorzüglich genächtigt haben, fahren wir der Thur entlang bis nach Wattwil. Weg von der Route 95 biegen wir auf die Nummer 4 ein und stehen dann rassig vor der Wand. Der Strasse hinauf nach Hemberg. Bekannt vom Bergrennen mit Autos. Das übrigens am 11. & 12. Juni 2022 wieder stattfinden wird. Uns reichen heute die Töffs, die diese Strasse hochfahren. Ich schreibe einmal mehr von lauten Gefährten die stinken. Ja, auch sie dürfen auf den Strassen unterwegs sein. Aber muss das immer dort sein, wo wir auch sind? Nun, ändern können wir es nicht. Zum Glück ist das Wetter etwas zweifelhaft, das reduziert die Menge der Töffs spürbar.

Wir schwitzen hinauf nach Hemberg. Der Himmel ist bewölkt, die Sonne grüsst zwischendurch. Ohne Sonne ist es wie erwähnt frisch, mit Sonne angenehm. In Hemberg überschreiten wir den ersten Kulminationspunkt, ziehen die Jacken an und vernichten die Höhenmeter gleich wieder bei einer rasanten Abfahrt. Unten heisst es Jacke weg, und wieder hochpedalieren. Ungefähr gleich weit hoch wie wir runtergefahren sind. Etwas später verpasse ich einen Abzweiger auf unserer Route 75. Was uns gut zwei Kilometer auf dem Velostreifen entlang der Hauptstrasse nach Waldstatt einbrockt. Zum Glück können wir auf eine Nebenstrasse abbiegen. Darauf schrauben wir uns hoch nach Schwellbrunn. Das immer wieder schön anzuschauen ist. Es streckt sich oben auf einem Grat in die Breite und war im 2017 „das schönste Dorf der Schweiz„.

Den Zmittag mampfen wir auf einem sonnigen Bänkli. Bevor es weitergeht, auf einer kleinen, sehr schönen Nebenstrasse. Die bringt uns nach Herisau. Vorher passieren wir aber noch ein ganz spezielles Gebäude. Da wohnt wohl jemand mit Sammelwut.

Im Panetarium am Bahnhof trinken wir heissen Kaffee oder eine heisse Schoggi. Die letzten Kilometer sind von einigen wenigen Regentropfen geprägt. Es ist kalt und zieht. Über St. Gallen Winkeln kurven wir hinunter und dann hinaus nach Gossau SG. Mit dem IR13, der tatsächlich noch Platz für Velos hat, geht’s weiter an den heutigen Etappenort Winterthur. Hier machen wir nun Pause, planen die nächsten Tage und berichten dann wieder.

Das Bilderbuch des Tages.

Mit der Route.