Vom Storch, dem Turm und dem Kies

Kieswerke hat es in dieser Gegend jede Menge. Die Maschinen baggern grosse Löcher in die Landschaft. Manchmal mitten im Wald, dann wieder inmitten der Felder. Meistens entstehen grosse Baggerseen. Wasserfreie Gruben sehen wir nur eine heute. Badend und mit Booten kühlt man sich im Nass ab. Gleich nebendran läuft der Abbaubetrieb weiter. Freizeit und Arbeit, direkt nebeneinander.

sieht aus wie eine Roboterspinne

Unsere heute Runde nennt sich Drei-Seen-Runde. Sie führt um Ostrach herum. Streckenweise fahren wir schattig durch grosse Wälder. Dann wieder entlang der genannten Baggerseen. Die teilweise eine herrliche Farbe haben. Viel Land und Feld ist auch mit dabei. Gut geheizt von der Sonne, die heute ziemlich vom Himmel brennt. Zum Glück ist die Luft, dank Bise, trocken.

In Hosskirch biegen wir von der Route ab, auf der Suche nach einer Bäckerei. Fehlanzeige, einmal mehr. In den Dörfern gibt es fast keine Läden mehr. Dafür sehen wir ein Schild, das zum See führt. Zum See? Wir fahren hin und werden positiv überrascht. Ein lauschiger See, mit einer herrlichen Badi begrüsst uns. Dazu gehört ein kleines Restaurant. Das ist die perfekte Stelle für den Zmittag, Frisch gemachte Flammkuchen sind im Angebot. Das lassen wir uns nicht entgehen.

die Badi in Hosskirch
mit dem leckeren Zmittag

Im Pfrunger-Burgweiler-Ried, das seit rund 10 Jahren renaturiert wird, steht der Bannwaldturm. Über 38 Meter ist der Aussichtsturm hoch. Wir besteigen ihn und ja, es lohnt sich. Die Aussicht ist prächtig. Unter uns, auf einem Feld unweit des Turms, mäht ein Bauer Gras. Das zieht über zwanzig Störche an. Nach dem Abstieg vom Turm fahren wir zum Federvieh. Die Vögel haben das mit dem Traktor und dem Mäher im Griff. Knapp vor dem rasant nahenden Gefährt gehen sie zur Seite. Wird es knapp, flatternd, sonst gemütlich zu Fuss. Die Frösche und anderes Getier in dieser Wiese haben heute keinen guten Tag.

der Bannwaldturm
Blick vom Turm auf die Riedlandschaft
Storchenversammlung
Hoch das Bein

Auf dem Rückweg nach Ostrach, passieren wir das Grenzsteinmuseum. Im Massstab 1:200 werden hier die Grenzverläufe originalgetreu wiedergegeben. Wir finden sogar einen Grenzstein mit dem Kürzel CS. Was Canton Schaffhausen heisst. Wie die Schreibweise „Canton“ zeigt, ist der Stein etwas älter. Ich entziffere eine Zahl um die 1700 herum.

eine der vielen Kirchen die es hier hat

Nach dieser, einmal mehr, sehr schönen Velorunde, recherchieren wir, wo wir wohl ein Nachtessen bekommen. Unser favorisiertes Restaurant hat Montag und Dienstag Ruhetag. In der einzigen Alternative stauten sich gestern Abend die Gäste. Und heute kann man nicht mal mehr reservieren. Da ist es gut, haben wir am Sonntag die Krone in Krauchenwies erspäht. Da kann ich tatsächlich reservieren. Wir fahren mit dem Auto hin, warten etwas lang auf das Essen, das dann zum Glück sehr gut schmeckt. Das hat gepasst.

auch sie sind schon da, die Herbstzeitlosen

Was auch heute auffällt: in den Sommerferien ist wirklich alles zu. Nicht mal auf den Baustellen wird gearbeitet. Wie auch, jedes KMU ist geschlossen und mit einem Zettel dekoriert. Der informiert, dass man in den Sommerferien ist. Die Dörfer und Städtchen sind wie ausgestorben. Sogar jetzt, unter der Woche, haben wir den Eindruck, es sei Sonntag.

Begrüssung in einem Kindergarten

Die Bilder vom Tag.

Mit der Route.