Mähroboter im Elend und wir gehen auf die Insel

Ab auf die Insel

Der Vätternsee ist knapp vier Mal grösser als der Bodensee und in Europa die Nummer 5 unter den Seen. Das ist viel Wasser und darum hat es darin auch Platz für eine schöne Insel. Die Visingsö heisst und per Fähre von Gränna aus erreichbar ist. Die Insel kann locker mit dem Velo erkundet werden. Was wir heute machen. Das Auto parkieren wir auf einem riesigen Parkplatz beim kleinen Hafen von Gränna. Mit den Velos geht es ab auf die Fähre. Diese tuckert in rund 30 Minuten über den See auf die Insel.

lauschiger, heisser, Schwedensommer
Bilder wie in der Camargue in Südfrankreich

Die Inselrunde

Es ist Vorsaison, los ist nicht die Menge und geschlossen ist noch vieles. Wir geniessen die Ruhe. Visingsö ist geprägt von Landwirtschaft. Die Felder gehen bis an den Wasserrand. Strand für Badegäste hat es so gut wie nicht. Dafür viele Sommerhäuser, die im Moment noch leer sind. Es ist extrem trocken. Auf den Wiesen um die Häuser irren Mähroboter herum. Sie sind auf der Suche nach Gras. Finden aber bloss, wenn überhaupt, Stroh. Wenn die Dinger heisslaufen, besteht bald die Gefahr von Steppenbränden. Man denkt da an Mani Matter’s „Zündhölzli“.

Auf dem dürren Golfplatz, der gleichzeitig als Landebahn für Kleinflugzeuge dient, treffen wir ein Ehepaar, das auf der Insel lebt. Wir fragen, wann es zum letzten Mal geregnet habe. Das sei am 17. Mai gewesen. Seitdem ist kein Tropfen mehr gefallen. Und in Aussicht steht im Moment auch nichts. Auf den Feldern sehen wir, wie die Pflanzen in der heissen Sonne nach Wasser lechzen. Da wächst nicht mehr viel.

Die Runde mit dem Velo macht Spass. Wir fahren zuerst an die nördliche Spitze der Insel. Da hat es genau eine Strasse. Deshalb ist es auch lustig zu sehen, wie der Veloweg beschildert ist. Faktisch ist er eine Umrundung.

Tja, wie geht das nun genau mit dem Velo?

Es sieht wieder aus wie im Bilderbuchschweden. Im südlichen Teil der Insel hat es dann etwas mehr Wege und Strassen. Damit können wir eine wirkliche Runde fahren. Nach knapp 40 Kilometern kommen wir wieder bei der Fähre an. Der Kiosk hat jetzt offen und wir können mit einem Glacé abkühlen. Am Fähranleger zeigt das Thermometer 43 Grad. Die haben den Fühler wohl so montiert, dass er die volle Ladung Sonne abbekommt. Es hat in Realität um die 25 Grad und ist praktisch windstill. Da es so trocken ist, ist die Hitze erträglich.

Und so dies und das

Teil 1

Eine Spezialität auf der Insel sind die Pferdewagen. Mit denen Touristen über die Insel transportiert werden. Die umweltschonende Art des lokalen Transports ist das. Dazu gibt es einen kleinen Elektrobus, der über die Insel kurvt.

Teil 2

Was wir ebenfalls sehen, ist ein inoffizielles Verkehrsschild. Das in Anlehnung an das offizielle Schild mit dem Hinweis auf spielende Kinder entstanden sein muss. Das sind nicht inkontinente Senioren. Der Text übersetzt sich mit „spielende Rentner“.

Teil 3

Das vielleicht schönste Plumpsklo Schwedens finden wir auf der Insel ebenfalls.

Teil 4

„Hasi du darfst“ heisst es heute einmal mehr direkt vor unserem Haus. Da hoppelt es fleissig. Wir vermuten, es sind mindestens drei Feldhasen abwechslungsweise am Werk. Einmal haben sie sich zu Dritt versammelt. Jetzt schieben sie abwechslungsweise Schicht.

Das Bilderbuch des Tages.