Der Omberg

Trockener als trocken

Staubtrocken ist es, sogar im Wald sind die Pflanzen lahm und lechzen nach Feuchtigkeit. Auch heute scheint die Sonne vom wolkenlos blauen Himmel. Das ist einerseits schön, andererseits wäre Regen hier oben ein Segen. Voll an der Sonne und ohne Wind ist es sehr heiss. Zum Glück geht häufig eine leichte, kühlende Brise.

Omberg entdeckt

Der Omberg ist eine Erhebung gleich neben dem Vätternsee. Ein bekannter Ort, vor allem weil es ein Ökopark ist. Zwar der kleinste in Schweden, dafür aber ein sehr reichhaltiger. Wälder, durchsetzt mit alten Buchen und Eichen, Feuchtgebiete, Klippen gegen den Vätternsee hin und touristische Infrastruktur aus den Startzeiten des Tourismus in Schweden.

In der Gemeinde Ödeshög, in der wir uns befinden, gibt es Ruinen eines alten Zistersienserklosters, dem Kloster Alvastra, das im Jahr 1143 gegründet und 1527 säkularisiert wurde. Das was noch steht, hat durchaus beeindruckende Ausmasse. Für einmal sind das Stein- und keine Holzbauten.

Wir machen den einen oder anderen Abstecher im Park an Orten, die uns lohnend erscheinen. So besteigen wir die höchste Erhebung im Park, dem Hjässan (263 Meter über Meer). Der mit einem kurzen Aussichtsturm etwas erhöht wird.

Aussicht vom Hjässan auf den Tåkernsee

Den Orchideenweg begehen wir ebenfalls. Da sind wir dann etwas unsicher. Ist die Blütezeit schon vorbei, oder ist es schlicht zu trocken für die Pflanzen? Vermutlich ist es eher die Trockenheit die zuschlägt. Ausser ein paar mageren Knabenkräutern ist da keine Spur von Orchideen. Der Pfad ist 1.4 Kilometer lang und liebevoll in die Landschaft gelegt. Das Moor staubt im Moment aber eher als das es schmatzt.

Sumpf-Fieberklee (keine Orchidee)

Der Weg verläuft am Rande einer Skipiste. Auf knapp 270 Metern über Meer eine Skipiste mit sagenhaften 410 Metern Länge? Ja, das gibt es hier. Alles ist voll mit künstlicher Beschneiung erschlossen. Der Skilift wird gerade komplett neu gebaut. Das Teil das ich sehe, stammt vermutlich noch aus der Bronzezeit. Ob der alte Skilift von selbst zerfallen ist? Fast könnten man es meinen. Spannend sind auch die Elektroinstallation, die laufen noch, sind aber museumsreif. Das Skigebiet heisst Ombergsliden.

die Umgebung des Ferienhauses

Da beobachten wir heute ein einträchtiges, noch nie gesehenes Bild. Die Kühe grasen friedlich mit den Hasen auf derselben Weide. Die Tiere kommen sich nah, was sie aber überhaupt nicht stört. Da herrscht friedliche Eintracht. Immer mal wieder trötet ein Fasan durch die Gegend. Den wir aber nie zu Gesicht bekommen.

Am Morgen umrunden wir das Gebiet des Hofes im Wald. Wir finden, wir glauben es fast nicht, tatsächlich blühende Moltebeeren. Die Gegend ist von sehr torfiger Erde geprägt, was diese Beeren brauchen. Was es im Wald auch hat, sind aggressive Tigermücken. Die befallen alles was sich bewegt, somit auch uns. Der grosse Unterschied zu den normalen Stechmücken, die wir sonst kennen: Die Tigermücken stechen auch tagsüber und sind leider in Schwärmen unterwegs. Wir können uns zwar gut wehren, sind aber froh, kommen wir in den Wind. Der die Plagegeister vertreibt.

Und so dies und das

Auf dem Weg zum Hjässan passieren wir einen Baum. Es piept mit voller Lautstärke. Wo hat es denn da junge Vögel? Die müssen ganz nah sein. Wir suchen – und finden im Baum ein Loch. Daraus kommen die Pieplaute. Die Nisthöhle muss mit mit mehreren Jungvögeln besetzt sein. Leider sehen wir nicht, um welche Vögel es sich handelt.

Die Bilder des Tages.